Bereits Anfang des Jahres hatte die Branche die Preise für 2013 in der Autoversicherung im Schnitt um 5,4 Prozent nach oben korrigiert. Das war notwendig geworden, nach dem sich die Anbieter über Jahre einen erbitterten Preiskampf, im angeblichen Einstiegsgeschäft, der Kfz-Versicherungen geliefert hatten und dabei die zu hohen Schaden-Kosten-Quote außer Acht ließen.

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Phase der Beitragserhöhungen wird noch eine gewisse Zeit weitergehen

Eine Quersubventionierung über einen Zweit- oder Drittvertrag würde das defizitäre Kfz-Versicherungsgeschäft schon ausgleichen. Dies war oft die gängige Annahme. Doch die Rechnung ging oft nicht auf. Kam die erste Reaktion schon Anfang des Jahres, so legte Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstand der HUK-Coburg, im Juni noch ein mal nach: „Die Phase der Preiserhöhungen wird noch eine gewisse Zeit weitergehen“.

Hannover-Rück-Vorstand Dr. Michael Pickel unterstrich die Entwicklung im August noch einmal. Den Grund für eine neuerliche Beitragserhöhung sieht Pickel auch den aktuell mangelnden Schwankungsrückstellungen. Mittels dieser Reserve werden unterschiedlich hohe Schadenssummen über Jahre ausgeglichen. Bei einigen Unternehmen sei diese jedoch so gut wie aufgebraucht. "Ich bin fest überzeugt, dass die Gesellschaften für 2014 noch einmal in dieser Höhe die Preise anpassen." erklärte der Hannover-Rück-Vorstand.

Allianz-Finanzvorstand Burkhard Keese sieht Notwendigkeit der Beitragserhöhung

Dem pflichtete auch Allianz-Finanzvorstand Burkhard Keese bei. Ebenso im August erklärte Keese: "In der Vergangenheit zogen Preise in solch einem Umfeld meist an.". Gegenüber der Börsenzeitung unterstrich er diese Meinung noch einmal: "In der Summe verdient die Branche in der Kfz-Versicherung immer noch kein Geld, und die Naturkatastrophen und Wetterkapriolen belasten zusätzlich".

Nun bereiten die großen deutschen Autoversicherer offenbar die nächste Preiserhöhungen vor. So sollen allein bei der Allianz die Prämien um bis zu 10 Prozent steigen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Allianz wollte sich indes nicht zu den Spekulationen äußern. Ähnliche Erhöhungen sollen auch bei anderen Anbietern in der Schublade liegen, heißt es in Branchenkreisen. Derweil versuchen mittlerweile mehrere Unternehmen ihr Heil in Kooperationen mit Automobilherstellern. So startete zum Beispiel die Allianz gemeinsam mit VW das Joint Venture Volkswagen Autoversicherung AG.

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„Im Jahr 2016 wollen wir im Bereich Autoversicherungen und Kfz-Anknüpfungsprodukte über den Autohandel 3,5 Milliarden Euro an Versicherungsprämien einnehmen“, erklärte der zuständige Vorstand Karsten Crede gegenüber der Euro am Sonntag. Bis dato lag die Zielvorgabe bei 2,8 Milliarden Euro.

Süddeutsche Zeitung