Hausratversicherung - Versicherer zahlen 480 Millionen Euro für Wohnungseinbrüche
Hausratversicherung - Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr auf fast 149.500 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs an Einbruchdelikten von 3,7 Prozent. Demzufolge wird in Deutschland alle dreieinhalb Minuten ein Einbruch in ein Haus oder eine Wohnung begangen. Dabei entsteht ein durchschnittlicher Schaden von 3.300 Euro. Allein 2013 leisteten deutsche Versicherer rund 480 Millionen Euro und damit 20 Millionen mehr als noch im Jahr zuvor.
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 149.500 Wohnungseinbrüche. Das ist der höchste Stand seit 2004 in der Bilanz der Hausratversicherer. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat die Zahl der Schäden um rund 35 Prozent zugenommen. Nur 15,5 Prozent davon werden aufgeklärt – die schlechteste Quote seit Mitte der neunziger Jahre. Die Zahlen hat heute der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin veröffentlicht.
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Immer mehr Haushalte sind mit hochwertiger Technik ausgestattet. Teure Mobiltelefone, Tablet-Computer und Digitalkameras haben einen hohen Wiederverkaufswert und sind für Einbrecher lukrativ. „Die Kosten für Einbruchschäden bewegen sich auf Rekordniveau“, resümiert von Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV. Der durchschnittliche Schaden nach einem Einbruch liegt bei 3.300 Euro und damit auf dem Höchststand von 2012.
Hausratversicherer leisten rund 480 Millionen Euro
Gleichzeitig erhöhte sich der Betrag den deutsche Versicherer auf Grund von Einbruchschäden geleistet haben um 20 Millionen Euro. So zahlte die Versicherungswirtschaft allein 2013 rund 480 Millionen Euro an die Versicherungsnehmer aus.
Waren früher die beliebtesten Zeiten für Einbrüche in der Nacht oder in Urlaubszeiten. So werden die Einbrecher aktuell immer dreister und verzichteten in 64.754 Fällen auf den Schutz der Dunkelheit.
Die finanziellen Folgen eines Wohnungseinbruchs trägt die Hausratversicherung. Diese übernimmt die Wiederbeschaffungskosten für gestohlene Gegenstände und erstattet die Kosten für Reparaturmaßnahmen, beispielsweise nach einem Einbruch aufgrund aufgebrochener Fenster und Türen. Rund drei Viertel aller Haushalte in Deutschland sind derzeit gegen Einbruchdiebstahl versichert.
Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit
Einer der wichtigsten Punkte der Hausratversicherung ist der Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit. Dadurch sind Versicherungsnehmer zum Beispiel auch dann versichert, wenn sie das Fenster, bei Verlassen des Hauses, versehentlich angekippt gelassen haben.
Doch anders als der Sachschaden kann die verletzte Privatsphäre nicht ersetzt werden. Einbruchsopfer leiden oft unter den psychischen Folgen der Straftat, wie Schlaflosigkeit und Angstzuständen. Wie wichtig das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit ist, zeigt sich meist erst, wenn es verloren gegangen ist. Die Betroffenen kümmern sich oft erst nach einem Einbruch um Sicherheitstechnik. Vier von zehn Einbruchsversuchen scheitern nicht zuletzt dank einbruchsicherer Türen und Fenster. Die Versicherer beraten ihre Kunden zum passenden Einbruchschutz.
„Zu oft finden Einbrecher nur wenig gesicherte Wohnungen und Häuser“, erklärt Fürstenwerth. Häufig verschaffen sich Gelegenheitseinbrecher Zugang zu Wohnräumen, indem sie die Fenster aufhebeln.
Mit einfachen technischen Maßnahmen lässt sich das Einbruchsrisiko jedoch reduzieren. Es müssen deshalb nicht extra neue Fenster eingebaut werden. Kostensparend und effektiv ist eine Nachrüstung. Sinnvoll ist auch ein sogenanntes ‚bündiges Zylinderschloss’: Anders als viele Schlösser bietet es einer Zange keinen Ansatzpunkt.
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Sicherheitstipps: So reduzieren Sie das Einbruchsrisiko
- Keine Experimente: Türen immer abschließen; einfaches Zuziehen reicht nicht. Schlüssel nie an Außenverstecken deponieren.
- In Sicherungstechnik investieren, wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen.
- Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten, beispielsweise durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
- Anwesenheit signalisieren: Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
- Bei Abwesenheit vorsorgen: Den Briefkasten leeren lassen, Licht und Rollläden durch Zeitschaltuhren steuern. Geprüfte und zertifizierte Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit.
Um im Schadenfall gut gewappnet zu sein, ist es wichtig, den wertvollen Hausrat z. B. über Fotos und Einkaufsbelege gut dokumentieren zu können. Dadurch können gestohlene Gegenstände glaubhaft bei Polizei und Versicherung belegt werden.