Generali stoppt Sparpolicen - erstmal
Generali - Erstmal alles auf Stopp. Nicht nur klassische Garantieprodukte, auch andere Sparprodukte bietet die Generali Versicherung ab dem kommenden Jahr vorläufig nicht mehr an. Zumindest dann nicht, wenn ein Kunde über seinen Versicherungsmakler etwa eine private fondsgebundene Rentenversicherung abschließen wollte. Bei der Betriebsrente und Policen, die biometrische Risiken decken, bleibt der Versicherer immerhin lieferfähig.
Das Produkt Rente Profil Plus entfällt ab Januar und damit eine Fondspolice, mit der Generali-Kunden für das Alter vorsorgen können. Im neuen Jahr ist Schluss damit. Ein Folgeprodukt für Rente und Ruhestand ist konkret und auch nach Rückfrage bei der Generali nicht in Aussicht. Lediglich kündigt das Unternehmen für das kommende Jahr ohne nähere Terminnennung eine „neue Produktpalette“ an. Diese sei „schlanker und verzichtet auf Vollgarantien“, sagt ein Sprecher des Versicherers gegenüber dem Versicherungsboten.
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Stammorga hat weiterhin das Vollsortiment. Makler: nicht
„Mit reduzierten Garantien, höheren Renditechancen durch Fondsanlage“ wird die neue Produktwelt umschrieben. Anders als im Maklervertrieb kann die gebundene Stamm-Organisation der Generali weiterhin etwa mit der Rente Profil Plus aufwarten, wenn ein Kunde 100 oder 200 Euro monatlich für seinen Ruhestand sparen will. Einmalzahlungen bleiben weiter möglich. Auch bei den biometrischen Produkten streicht der Versicherer.
Die so genannten „Smart“-Policen, die vor allem für junge, einkommensschwache Kunden eine Berufsunfähigkeitsrente (BU) gegen ermäßigten oder gestaffelten Zahlbeitrag versicherten, entfallen ebenfalls ab Januar. Es bleiben auch im Maklergeschäft die BU-Produkte mit gleichbleibendem Beitrag im Lieferprogramm. „Gemeinsam mit Ihnen als Vertriebspartner fokussieren wir uns“ auf die biometrischen Produkte, schrieb die Generali ihren unabhängigen Vertriebspartnern unter dem Datum 26. November (zum Produktportfolio 2016)
App-Produkte kommen
„Gemeinsam mit Ihnen“, das klingt, als bildeten Generali und Makler eine Art Schicksalsgemeinschaft, die angesichts „dem niedrigen Zinsniveau, einer zunehmenden Belastung durch die Zinszusatzreserve“, wie das Unternehmen den Hintergrund seiner Produktpolitik begründet, an einen Strang ziehen müssten. Müssen die Makler aber nicht. Eher wird die freie Vermittlerschaft mit den Füßen abstimmen und ab dem zweiten Januar 2016 andere Anbieter beim Kunden auffahren. Müssen. Laufende Spargelder im Versicherungskleid nimmt die Münchener Generali ja nicht mehr an, auch nicht in Fondspolicen.
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Im zweiten Quartal 2016 wird Generali mit dem „wellnessbasierten Produkt ,Vitality’ als First Mover in Kontinental-Europa starten“, stellt der vom Versicherungsboten befragte Unternehmenssprecher in Aussicht. Zusammen mit dem südafrikanischen Versicherer Discovery wurden Produkte entwickelt, bei denen Versicherte „unterschiedliche Rabatte und Gutscheine“ erwerben können; je nach dem wie fit und vital sie sich halten. „Big Brother“, der das Wohlverhalten der Versicherten kontrolliert, ist eine App auf dem Smartphone. Dennoch sei der Datenschutz beachtet, sagt der Versicherer. „Vitality kommt „vor allem für Produkte der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung. Erste Produkte werden wir im ersten Halbjahr 2016 anbieten“, schrieb die Generali bereits im Juli.