Allianz weist Kleinleins Vorwürfe zurück
Die Allianz Lebensversicherung weist Äußerungen des Bundes der Versicherten zurück. Dessen Chef Axel Kleinlein hatte gesagt, die Allianz verbreite wissentlich falsche Zahlen zu ihren neuartigen Rentenpolicen, da diese aus Kleinleins Sicht weiterhin einen Rechnungszins enthielten. Dem widerspricht das Unternehmen und betont, man gebe offen und umfassend Auskunft.
Zu dem Vorwurf des Bundes der Versicherten (BdV), die Allianz verbreite Falschinformationen, sagt jetzt ein Sprecher des Unternehmens zum Versicherungsboten: „Das weisen wir entschieden zurück! Und weiter: Natürlich sind die Kundengelder je nach Produkt ganz oder teilweise im (klassischen) Sicherungsvermögen investiert, sogar bei unserem neuen Produkt Komfort-Dynamik. Dazu muss man nicht recherchieren, das legen wir seit jeher offen“, sagt die Allianz.
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Kleinlein: „Alter Wein in neuen Schläuchen“
In diesem Zusammenhang hatte BdV-Chef Axel Kleinlein am Mittwoch das Gegenteil behauptet (der Versicherungsbote berichtete): „Die Allianz verbreitet hier wissentlich falsche Zahlen“, da sie etwa das neuartige Rentenprodukt „Perspektive“ auch weiterhin „mit einem Garantiezins kalkuliert“. Inzwischen ergänzte Kleinlein seine Thesen an diesem Donnerstag gegenüber dem Versicherungsboten. Nach BdV-Analysen der Allianz-Tarife würde dort weiterhin die „Kundengelder hauptsächlich (...) nach klassischen Anlagemechanismen angelegt“. Dies zuweilen gar mit „geringerem Garantiezins als er eigentlich möglich wäre, das ist etwa bei der ,Perspektive’ der Fall“, so Kleinlein.
Ein abgehobener Vorwurf! Wir werden auch künftig die Fragen
— Franz Billinger (@FranzBillinger) 26. Mai 2016
von Kunden und Medien offen und ehrlich beantworten! https://t.co/yCl8LrUdp2
Die „neuartigen“ Produkte der Allianz, so führt es Kleinlein weiter aus, seien „größtenteils gar nicht so neuartig“ wie von dem Unternehmen dargestellt. Es handele sich eher um „alten Wein in neuen Schläuchen“, ohne dass dies dem Versicherer gegenüber transparent dargestellt würde. Im Gegenteil scheine sich die „Allianz den Nimbus geben zu wollen, sich von der ,alten Welt’ verabschiedet zu haben“.
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Allianz: Akademische Debatte
Die Allianz betont an diesem Donnerstag auf Anfrage, sie habe schon häufig über ihre Vorsorgekonzepte mit neuen Garantien informiert und sie setze dabei „auf Renditechancen außerhalb des Garantiezinses“, also etwa Index- oder Fondsanlagen, genau darum gehe es immer mehr Kunden. Die jetzt kritisierte Kommunikation der Allianz basiere auf der zentralen Frage, ob diese bei ihren neuen Produkten einen garantierten Zins (so wie bei klassischen Policen) bietet oder nicht. Allianz: „Hier antworten wir direkt, offen und ehrlich (...) und orientieren uns an den wirklichen Fragestellungen (...). Wenn der BdV dies kritisiert und von uns möchte, dass wir (...) akademische Debatten führen, dann werden wir mit dieser Kritik leben.“