Check24 wird Hauptsponsor der ARD-Sportschau
Check24 wird in der Saison 2016/17 Hauptsponsor für die Bundesliga-Berichterstattung der ARD-Sportschau. Damit baut der Online-Dienstleister seine ohnehin große Präsenz im Fernsehen aus: Kein anderes E-Commerce-Unternehmen erwarb im ersten Halbjahr 2016 mehr Werberechte im Fernsehen. Es ist nicht der einzige spektakuläre Werbedeal von Check24 im Sport-Sponsoring.
Wenn sich in der kommenden Bundesliga-Saison der FC Bayern München und Borussia Dortmund duellieren und Millionen Menschen die Sportschau in der ARD einschalten, dann ist sehr wahrscheinlich auch Paul dabei. Also dieser Paul mit der dicken Plauze, der sich ungelenk tanzend zu einem 90er Jahre-Hit der C+C Music Factory bewegt, „Everybody dance now“, dabei beide Zeigefinger in die Kamera streckt und einfach immer unverschämt gut gelaunt ist. Der auch vor Geschmacklosigkeiten wie aufblasbaren Gummikrokodilen und Bermuda-Hemden mit Blümchenmuster nicht zurückschreckt. Richtig: Paul aus der Check24-Werbung, eigentlich Verkörperung des Allerwelts-Typen, aber dabei mit so einem hohen Wiedererkennungswert, dass er zu einer der bekanntesten Werbefiguren im deutschen Fernsehen wurde.
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Check24 wird in der kommenden Saison Hauptsponsor der ARD-Sportschau, wie der Online-Anbieter in einer heutigen Pressemeldung berichtet, und präsentiert an den Bundesliga-Spieltagen zu bester Sendezeit seine Vergleichsrechner. „In der Zeit von Juli 2016 bis Juni 2017 wird das Vergleichsportal mit 7sekündigen Trailern on air sein und dabei durchschnittlich rund fünf Millionen Zuschauer erreichen“, heißt es im Pressetext. Und das -Zitat- „in über 30 Sendungen“. Fußballliebhaber wissen, dass es genau 34 Spieltage gibt, an denen die Sportschau vom Geschehen auf dem Platz berichten kann. Der Sponsoring-Deal wurde mit der ARD-Vermarktungsagentur „Sales & Services GmbH“ (AS&S) eingefädelt. Was man sich dieses Engagement kosten lässt, wurde nicht bekannt.
Check24 präsentiert auch Gewinnspiele bei Quali-Spielen der Fußballnationalmannschaft
Mit dem Sportschau-Engagement baut Check24 seine ohnehin gewaltige TV-Präsenz weiter aus. Wie der Medienbeobachter XAD errechnet hat, flimmerten die Werbespots des Vergleichsportals im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 13.856mal über die TV-Bildschirme. Kein anderes E-Commerce-Unternehmen ist so oft im Fernsehen präsent. Die Kosten für die TV-Werbung schätzt XAD auf 62,0 Millionen Euro. Damit gab Check24 auf dem heimischen Markt mehr für Werberechte aus als der Online-Riese Amazon (55,2 Millionen Euro).
Doch wer der Meinung sein sollte, dass Check24 -und damit Paul- ohnehin zu oft im Fernsehen zu sehen ist, für den gibt es eine weitere schlechte Nachricht. Der Vergleichsanbieter hat sich noch einen spektakulären Werbedeal geangelt. Zukünftig wird man als Gewinnspielsponsor bei den WM-Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auftreten, die im Programm von RTL übertragen werden. Denn auch der amtierende Weltmeister muss sich für das Turnier 2018 in Russland qualifizieren. Die Gegner in der Gruppe C heißen ab September San Marino, Tschechien, Nordirland, Aserbaidschan und Norwegen. Check24 zeigt bei vier Begegnungen 30-sekündige Gewinnspieltrailer und löst Mercedes Benz als Sponsor ab.
"Aus der Rolle würde ich nicht mehr herauskommen"
Apropos Paul: Hinter der Werbefigur steckt ein britischer Schauspieler namens Simon Hibbs, der kein Wort Deutsch spricht. Und dieser Schauspieler soll überhaupt nicht so nervtötend sein wie der Typ aus den TV-Clips, berichtet Stern Online. Das Nachrichtenportal hat den Darsteller interviewt und unter anderem die Frage an ihn gerichtet, ob es eigentlich ein Vorteil sei, so oft im Fernsehen gezeigt zu werden. Zwar bejahte Hibbs dies und sagte, das Engagement bei Check24 sei für ihn ein "glücklicher Zufall" gewesen. "Gesucht wurde ein dicklicher Typ, der aussieht, als könne er nicht tanzen, dann aber richtig loslegt. Die Rolle war mir also auf den Leib geschrieben, im wahrsten Sinne des Wortes." Aber Hibbs ist zugleich froh, dass die Kampagne nicht in seiner Heimat England läuft. "Ich glaube, hier könnte sie das Ende meiner Schauspielkarriere bedeuten. Aus der Schublade des Tänzers und Sängers würde ich wahrscheinlich nicht so leicht rauskommen."
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Worin eine weitere Gefahr bei so viel TV-Präsenz liegt, erklärte Hibbs am Werbeclip eines britischen Vergleichsportals, der auf der Insel ebenfalls oft gezeigt wurde. Hibbs erzählt: "Hier in England hatten wir die Kampagne von Gocompare, das ist ebenfalls ein Vergleichsportal. Star der Spots war ein Opernsänger, er wurde der Gocompare-Typ genannt. Jeder liebte ihn im ersten Clip, im zweiten, im dritten ... Aber nach dem siebten oder achten hieß es immer häufiger: der schon wieder! Am Ende gab es nur noch ein paar Leute, die ihn toll fanden, und der Rest wollte ihn töten."