Hintergrund: Die private Krankenversicherung hat es nicht leicht. Denn wenngleich das Geschäft mit Nebenversicherungen boomt (2023 stieg die Vertragszahl um 2,5 Prozent auf 29,98 Millionen Zusatzpolicen), stagniert der Absatz der Vollversicherungen. So verlor die Vollversicherung in den letzten Jahren konstant Kunden; erst 2023 gab es ein kleines Plus an Mitgliedern (wenngleich um bescheidene 0,03 Prozent, wie Versicherungsbote berichtete). 8,71 Millionen Versicherte sind Ende 2023 in der PKV versichert. Die Entwicklung wird auch deswegen mit Sorge beobachtet, weil Krisen wie die Coronakrise oder die Energiekrise 2022 erwarten ließen, dass mehr Menschen Einkommensverluste hinnehmen müssen oder gar ihren Job oder die Selbstständigkeit verlieren – und demnach wieder versicherungspflichtig werden in der GKV.

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Eine „sichere Bank“ freilich bleibt für die PKV das Beihilfegeschäft: obgleich Bundesländer wie Hamburg, Sachsen, Niedersachsen oder Thüringen die Beamten mit pauschaler Beihilfe in die gesetzliche Krankenversicherung locken wollen, ist die PKV bei Beamten beliebt wie eh und je. Das zeigen Zahlen aus Thüringen: von rund 31.200 Beamten und 15.500 Pensionären in Thüringen nutzen bisher nur 1.542 Personen das Angebot einer pauschalen Beihilfe (Versicherungsbote berichtete).

Trotz des treuen Kundenstamms setzen auch steigende Kosten im Gesundheitswesen der PKV zu: Gesundheitsreformen ließen zuletzt Personal- und Pflegekosten ansteigen, auch Medikamente und medizinische Behandlungen verteuerten sich. Die Inflation infolge der Krisen ab 2022 aber schien die PKV weniger zu treffen als andere Versicherungszweige (Versicherungsbote berichtete). Für die zukünftige Kostenentwicklung gibt es eine Reihe von Unwägbarkeiten, die sich widersprüchlich durch Kostensteigerungen- aber auch -Senkungen auswirkt können: man denke nur an die geplante Krankenhausreform. Und auch der Gebührenordnung der Ärzte droht stets eine Anpassung nach oben durch eine neue GOÄ-Novelle (Versicherungsbote berichtete).

PKV mit guten Solvenzquoten und steigenden Beitragseinnahmen

Da ist es beruhigend, dass trotz derartiger Herausforderungen die privaten Krankenversicherer gut aufgestellt sind – alle Unternehmen erfüllen ohne Übergangshilfen die Herausforderungen von Solvency II. Die durchschnittliche Basis-Solvenzquote der Branche liegt 2023 bei 527,4 Prozent, wenngleich die Streuung zwischen den Unternehmen recht groß ist (Versicherungsbote berichtete). Auch verdiente Bruttoprämien wuchsen – von branchenweit 46,92 Mrd. Euro auf 48,41 Mrd. Euro.

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Versicherungsbote stellt die Marktführer nach verdienten Bruttoprämien vor

Wie aber entwickelten sich die Beitragseinnahmen der Marktführer – der zehn größten privaten Krankenversicherer der Branche? Und welche Marktanteile haben die Marktführer? Dies wird in der aktuellen Versicherungsbote-Bildstrecke vorgestellt. Analyse-Instrument ist die aktuelle Ausgabe des traditionsreichen MAP-Report: "Solvabilität im Vergleich 2014 bis 2023“ (Nummer 934). Auf insgesamt 119 Seiten bietet der Report viele Kennzahlen zur Analyse des PKV- und Lebensversicherungsgeschäfts und kann kostenpflichtig auf der Webseite der Herausgeber Franke und Bornberg bestellt werden.