Auch Versicherer können von der grassierenden "App-Manie" profitieren und positiv auf sich aufmerksam machen. Dafür müssen sie allerdings den situationsbezogenen Mehrwert-Charakter des mobilen Internets ernst nehmen. Denn zeitunkritische Service-Apps stehen bei den Befragten weniger hoch im Kurs als situationsbezogene Info-Apps, wie beispielsweise Erste-Hilfe- oder Notfallhelfer-Apps.

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Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich erhobene Monitoringstudie "Kundenmonitor Assekuranz 2011" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Für die aktuelle Welle und das aktuelle Highlightthema "Social Media / Mobile Internet / dialogbasierte vs. klassische Werbeansprache" wurden über 2.500 Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten repräsentativ befragt. Die Ergebnisse des Highlightthemas sind aufgrund der Online-Thematiken internetrepräsentativ gewichtet.

Demnach zeichnen sich vor allem die Jüngeren durch ihre vergleichsweise hohe Affinität zu mobilem Internet und Smartphone aus. Es zeigt sich zudem, dass vor allem jüngere und technikaffine Kundentypen, wie beispielsweise der Versicherungsnehmertyp "Preisorientierter Rationalist", durch überdurchschnittliche Aufgeschlossenheit und Nutzungsfrequenz auffallen.

13 Millionen würden sich mobil auch über Versicherer informieren

Insgesamt könnte sich mehr als ein Drittel aller Befragten (hochgerechnet etwa 13 Mio. im Internet aktive Bundesbürger) gut vorstellen, sich über das mobile Internet zum Thema Versicherungen zu informieren. "Jeder Fünfte würde es begrüßen, wenn Versicherer hier mit spezifischen Diensten vertreten wären", ergänzt Studienleiter Christoph Müller. "Unter den bis 30-Jährigen liegt dieser Anteil noch höher - bei etwa einem Drittel."

Im Vordergrund des Interesses steht dabei vor allem die Möglichkeit, mit einem Versicherungsmitarbeiter via Mobile Internet in Kontakt zu treten. Ebenfalls begehrt sind die mobile Gewährung zusätzlicher Rabatte und die Bereitstellung von Informationen zu versicherungsrelevanten gesetzlichen Veränderungen. Etwa jeder Vierte kann sich sogar vorstellen, Mikroversicherungen mit begrenzter Laufzeit über das mobile Internet abzuschließen. Jüngere interessieren sich darüber hinaus stark für die Online-Rentenberechnung.

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Versicherer-Apps müssen situationsbedingt weiterhelfen

Als Dienste von Versicherern kommen daher ganz unterschiedlichste Apps in Frage. Besonderes Interesse erzeugen allerdings solche Apps, die Dienste anbieten, welche nicht auch genauso gut am heimischen Rechner genutzt werden könnten. Sehr positiv aufgenommen werden beispielsweise Apps, die bei Unfällen schnell über Ersten-Hilfe-Maßnahmen und Unfallhelferpflichten informieren. Auch Schadenfall-Apps, die Einblick in den Stand der Bearbeitung gewähren, werden begrüßt. In der Studie wurden ferner genutzte und gewünschte Funktionalitäten und Angebot in sozialen Netzwerken untersucht.