Auf seiner gestrigen Sitzung fasste der EZB-Rat die folgenden geldpolitischen Beschlüsse:

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  • Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,75 % gesenkt. Dies gilt erstmals für das am 11. Juli 2012 abzuwickelnde Geschäft.
  • Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird mit Wirkung vom 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf 1,50 % gesenkt.
  • Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird mit Wirkung vom 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf 0,00 % gesenkt.

Die Zinssenkung der EZB bezeichnete Georg Fahrenschon (Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes) als „vor dem Hintergrund der aktuellen Situation vertretbar.“
Allerdings, so Fahrenschon, solle man sich von der Maßnahme keine Wunderheilung versprechen. „Einen nennenswerten konjunkturellen Effekt wird diese Zinssenkung von ‚nahe Null’ auf ‚noch näher Null’ nicht haben.“

Angesichts der Rezession in weiten Teilen des Euroraums, einer schwachen Geldmengenentwicklung, rückläufiger Ölpreise und sinkender Preissteigerungsraten sei der Zinsschritt mit Blick auf die Preisniveaustabilität nachvollziehbar.