Die Münchener Rück hat das Jahr 2012 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Gewinn von 3,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein kräftiger Gewinnsprung. 2011 hatte man ein Plus von 710 Millionen Euro eingefahren. Die Munich Re will nun ihre Aktionäre über eine höhere Dividende am Erfolg des vergangenen Geschäftsjahres beteiligen. Dazu soll, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats und der Hauptversammlung, die Dividende von 6,25 Euro auf 7,00 Euro pro Aktie angehoben werden.

Anzeige

Finanzvorstand Jörg Schneider erklärte zu den vorläufigen Zahlen: „Basis für diesen sehr erfreulichen Gewinn ist unser konsequentes Risikomanagement, die disziplinierte Zeichnungspolitik und die Realisierung profitabler Geschäftschancen. Unser Kerngeschäft in der Erst- und Rückversicherung ist gesund, die Schadenbelastung aus Großschäden war leicht unterdurchschnittlich. Dazu kam ein gutes Ergebnis aus Kapitalanlagen. 2012 hat uns also vorangebracht und wir konnten unsere Kapitalausstattung weiter stärken.“

Die Schäden aus Naturkatastrophen bei der Münchener Rück machten im Gesamtjahr rund 1,3 Milliarden Euro aus. Dabei war das größte Schadenereignis des Jahres der Wirbelsturm Sandy: Er verursachte ohne Berücksichtigung der staatlichen Überschwemmungsdeckungen versicherte Schäden in einer Größenordnung von 25 Milliarden US-Dollar und belastete Munich Re mit etwa 800 Millionen Euro vor Steuern. Die von Menschen verursachten Schäden beliefen sich auf lediglich 500 Millionen Euro.

Auch die Hannover Rück wird ihre gesteckten Ziele für 2012 aller Voraussicht erfüllen. Zwar werden die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2012 erst im März im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz veröffentlicht. Vorstandsvorsitzender Ulrich Wallin sieht bereits jetzt ein positives Resümee: „Mit unserer Schadenbelastung liegen wir komfortabel innerhalb unseres Großschadenbudgets für das abgelaufene Geschäftsjahr. Unsere Erwartung, für 2012 ein Konzernergebnis von mehr als 800 Millionen Euro erreichen zu können, wird durch diese Schadenbelastung nicht beeinträchtigt”

Speziell in Nordamerika konnte die Hannover Rück eine positive Entwicklung feststellen. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz stieg weiter an, auch wenn einzelne Kunden ihren Selbstbehalt deutlich erhöhten. So konnte das US-Sachgeschäft weiter ausgebaut werden. Schadenbetroffene Programme, vor allem aufgrund von Hurrikan Sandy, erzielten Preissteigerungen zwischen 10 und 30 Prozent. Insgesamt wuchs das Nordamerikageschäft um 14 Prozent. Der Hurrikan Sandy macht dabei auch bei der Hannover Rück einen großen Posten aus. So erwartet der Rückversicherer eine Nettobelastung von 261 Millionen Euro.

Für das Jahr 2013 rechnet die Hannover Rück mit einem ähnlich guten Jahr wie 2012. „Mit Blick auf wettbewerbsintensivere Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung sehen wir uns dank unserer geringen Kostenquote gut positioniert”, erklärte Wallin. Weiteres Wachstumspotenzial sieht die Hannover Rück im Geschäft der landwirtschaftlichen Risiken, in Lateinamerika, den Ländern Zentral- und Osteuropas sowie in den Retakaful-Märkten. Wie bereits angekündigt geht die Hannover Rück von einer Steigerung des Bruttoprämienvolumens für das Geschäftsjahr 2013 um rund 5 Prozent aus.

Für das laufende Geschäftsjahr hat das Unternehmen der Talanx Gruppe anfallende Großschäden in Höhe von 625 Millionen Euro budgetiert. Darin eingeschlossen sind Schäden durch Naturkatastrophen wie die aktuellen Erdbeben und die Tsunamiwelle, die auf den östlichen Salomonen mehrere Ortschaften der Santa-Cruz-Inseln überspülte. Im vergangenen Jahr wurden nur 560 Millionen Euro budgetiert. Diese Erhöhung berücksichtigt u. a. das gestiegene Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung, aber auch Anpassungen bei den Risikomodellen einzelner Länder.

Anzeige

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich diesen Erwartungswert übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2013 von einem Netto-Konzerngewinn von rund 800 Mio. EUR aus.