Rund 420.000 Kunden der Central Krankenversicherung müssen mit Beitragsanpassungen rechnen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens dem Handelsblatt auf Anfrage berichtete, wird die Generali-Tochter den Rechnungszins für den kompletten Kundenbestand senken müssen. In der Regel steigen dann auch die Beiträge zur privaten Krankenversicherung.

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Beitragsanpassungen in der PKV durch Senkung des Rechnungszinses

Mehrere Jahre lag der Rechnungszins bei allen Gesellschaften bei 3,5 Prozent. Für Neukunden wurde selbiger bereits auf 2,75 Prozent abgesenkt. Die Hallesche Krankenversicherung hat den Rechnungszins sogar auf 2,5 Prozent gesenkt.

Wie stark der Rechnungszins sinken werde, steht indes noch nicht fest, erklärte die Sprecherin der Central. Man werde den Rechnungszins nur geringfügig anpassen. Zudem seien nicht alle Central-Kunden von den Beitragserhöhungen betroffen, sagte die Sprecherin.

Weitere Krankenversicherer von Senkung des Rechnungszins betroffen

Doch nicht nur die Central Krankenversicherung, die mittlerweile ausschließlich vom Vertrieb der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) vertrieben wird (der Versicherungsbote berichtete: „Central-Außendienst: Freundlich vor die Tür gesetzt“), passt den Rechnungszins an. Bereits im Mai hatte Wettbewerber Axa eine Absenkung des Rechnungszinses angekündigt.

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Branchenexperten gehen von weiteren Anpassungen aus. Grundlage dieser These liefern Zahlen des jährlichen Prüfverfahren der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im April. Daraus geht hervor, dass 18 von 48 privaten Krankenversicherern weniger Zinsen erwirtschaftet haben als ursprünglich kalkuliert waren. Welche Versicherer davon ebenfalls betroffen sind, ist spekulativ. Da die Finanzaufsicht Bafin keine Unternehmen bekannt gibt.

Handelsblatt