„Seit langem beobachten wir, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise das Interesse der Investoren an nachhaltigen Geldanlagen gestärkt hat“, sagte der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber anlässlich der Präsentation der Studie am 6. September in Berlin.
„Dass sich dies auch in Anlageentscheidungen niedergeschlagen hat, belegen nun die neuesten Zahlen für Deutschland“, erläuterte der Finanz- und Nachhaltigkeitsexperte.
Und weiter: „Dieses kraftvolle Wachstum ist eine gute Nachricht für alle, denen an einer nachhaltig ausgerichteten Wirtschaft, am Erhalt unserer Lebensgrundlagen und einer guten Lebensqualität für diese und die nachfolgenden Generationen gelegen ist.“

Der Anteil nachhaltiger Investments am deutschen Gesamtmarkt beträgt laut Markbericht mittlerweile knapp 0,8 Prozent – ein Zugewinn im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Finanzdienstleister zeigten sich zudem optimistisch, was ein weiteres Wachstum betrifft. Innerhalb der nächsten drei Jahre erwarten sie ein weiteres Plus von 56 Prozent.
Bei ihren Nachhaltigkeitsteams rechnen sie mit einer Personalaufstockung um 19 Prozent. Besondere Wachstumsimpulse erwarten die befragten Finanzdienstleister in den nächsten drei Jahren von institutionellen Investoren, auf die ein Marktanteil von 55 Prozent entfällt.

45 Prozent der nachhaltigen Investments gehen auf das Konto privater Anleger. Bei den institutionellen Investoren sind in Deutschland kirchliche Institutionen und Wohlfahrtsorganisationen die wichtigste Anlegergruppe. Auf Rang zwei folgen Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen.

Mit Blick auf die Anwendung nachhaltiger Anlagestrategien hat sich in Deutschland eine besondere Präferenz für wertbasierte Ausschlusskriterien wie Rüstung oder ausbeuterischer Kinderarbeit und den Ansatz „Best-In- Class“ herauskristallisiert.
Hierbei handelt es sich um eine Strategie, bei der diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die im Branchenvergleich in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.
Bei 62 Prozent aller nachhaltigen Investments kommt Best-In-Class zum Einsatz, bei 66 Prozent wertbasierte Ausschschlusskriterien. Bei 85 Prozent aller nachhaltigen Investments findet ein Ansatz aus dem Bereich des positiven Screenings Anwendung, wozu auch Best-In-Class zählt.

Das FNG legt mit dem „Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2010 – Deutschland, Österreich und die Schweiz“ bereits das vierte Mal umfassendes Datenmaterial zum nachhaltigen Anlagemarkt im deutschsprachigen Raum vor.
Der Fachverband für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum hat hierfür Assetmanager, institutionelle Investoren und andere Anbieter wie Banken oder Pensionsfonds befragt. Die Methodik der Studie ist mit dem europäischen Dachverband Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt.
Die Daten wurden insgesamt in 15 europäischen Ländern erhoben.

Forum Nachhaltige Geldanlagen

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