Der zukünftige Chef des Leipziger Internet-Unternehmens Unister, Peter Zimmermann, ist ab sofort aus dem Amt als Regierungssprecher und Staatssekretär von Thüringen entlassen. Damit reagierte er auf die massive Kritik und verzichtete freiwillig auf seine Versorgungsansprüche.
Die Staatskanzlei teilte am Dienstag mit, dass ein per Telefon vereinbarter Beschluss jetzt von allen Mitgliedern des Kabinetts unterschrieben wurde. Da Peter Zimmermann selbst um die vorzeitige Entlassung gebeten hatte, verzichtet er somit auf sämtliche Ansprüche. Einziger Trost, seine Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung werden nachgezahlt.
Auf Unverständnis war die einstweilige Versetzung in den Ruhestand gestossen, denn es hatte den Anschein erweckt, dass dies nur erfolgt war, um die fehlende Zeit bis zum Beginn seines Jobs als Geschäftsführer von Unister zu überbrücken, und so die fehlenden Monate bis zum Erreichen der Pensionsansprüche zu sichern. Die Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hatte durch diesen Vorgang viel Kritik und Misstrauen geerntet, hatte sie doch den Regierungssprecher ohne öffentliche Erklärung in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Zuletzt erstatten die Grünen auch noch eine Anzeige wegen des Verdachts auf Untreue.
Die Entscheidung, selbst auf die Ansprüche zu verzichten, war sicher der einzig richtige Schritt, den Peter Zimmermann noch gehen konnte. Damit beginnt er seinen Posten bei Unister mit einem blauen Auge, von einem zukünftigen Unternehmenslenker hätte man sicher mehr Weitsicht bei den eigenen Entscheidungen erwartet. Ab September wird er die Geschicke des Internet-Unternehmens leiten, das Portale wie Fluege.de, ab-in-den-Urlaub.de und Geld.de betreibt. Unister war Ende des Jahres wegen eines laut Bafin zu unrecht angebotenen Stornoservices bei Reisebuchungen in Schwierigkeiten geraten. Seid dem wird die Unternehmensführung konsequent umgebaut.