Selbstständige setzen auf Gold - aber nicht auf Beratung

Quelle: Deutsche Bundesbank

Einer Analyse der Postbank zufolge, sind Goldbarren und -Münzen bei Freiberuflern und Selbstständigen besonders beliebt. Das zeige sich - so die Postbank - an der Nachlassplanung.

Ergebnisse einer aktuellen Befragung zeigen, dass 14 Prozent der Selbstständigen in Deutschland Goldbarren oder -münzen vererben wollen. Bei einer gleichlautenden Befragung vor einem Jahr waren dies nur halb so viele. Der Unterschied zu den Angestellten in Deutschland hat sich damit nochmals deutlich vergrößert. So gaben 2012 nur fünf Prozent der Angestellten an, Gold vermachen zu wollen. Aktuell ist dies mit sechs Prozent nur wenig mehr als vor einem Jahr.

Der starke Zuwachs von "vergoldeten" Nachlässen bei den Selbstständigen trägt dazu bei, dass der Anteil derjenigen, die Goldbarren oder -münzen vererben wollen, in der Gesamtbevölkerung steigt. Von allen Deutschen, die ein Erbe zu vergeben planen, geben dies aktuell bereits acht Prozent an. Bisher war das Edelmetall in nur drei Prozent der Erbschaften enthalten. Der Anteil der Golderbschaften wird sich demnach fast verdreifachen.

Interessant ist schließlich aber auch ein weiterer Unterschied zwischen Angestellten und Freiberuflern: Jeder fünfte Angestellte (19 Prozent) will sich in Erbdingen professionell beraten lassen, etwa bei einem Bank-, Versicherungs-, Steuer- oder Finanzberater. Unter Selbstständigen und Freiberuflern hat das aber mit 13 Prozent nur etwa jeder Achte vor.

Europa und der Goldpreis

Als EZB-Chef Mario Draghi sein „Outright Monetary Transactions“ (OMT) genanntes Programm vorstellte, machte der Goldpreis einen Sprung auf zwischenzeitlich 1.770 US Dollar je Feinunze im Herbst 2012. Das Programm erlaubt unbegrenzte Staatsanleihekäufe durch die EZB. Allerdings ist es an die Bedingung geknüpft, dass der jeweilige Staat zuvor unter einen der Rettungsschirme (EFSF bzw. ESM) schlüpft und dessen Auflagen akzeptiert.

Niedriges Zinsniveau


Das weltweit niedrige Zinsniveau und die gleichzeitig vielerorts gestiegene Inflation haben dafür gesorgt, dass die Realverzinsung (Nominalverzinsung abzüglich Inflation) sehr niedrig und mitunter sogar negativ ist. Für Anleger sind dies sehr schwierige Bedingungen, um positive Renditen mit vertretbarem Risiko zu erzielen. Anders als Anleihen oder Aktien, die eine laufende Verzinsung aufweisen, wirft Gold keine Rendite ab.