Der Bundesverband deutscher Versicherungskaufleute (BVK) reagierte auf die gestern bekanntgewordenen Pläne des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Provisionen von vermittelten Lebensversicherungen zu deckeln, mit Ablehnung und Verwunderung.
„Nach der Provisionsdeckelung in der PKV letztes Jahr ist das ein weiterer Sündenfall der Versicherer, gegen den wir mit aller Macht kämpfen werden“, kritisiert Michael H. Heinz die GDV-Pläne. „Im Interesse aller BVK-Mitglieder werden wir uns eine weitere Begrenzung unserer Verdienste nicht gefallen lassen. Das Risiko der Kapitalmärkte und der staatlich verordneten Niedrigzinsphase, die die Rentabilität der Lebensversicherung schmälern, würden damit auf die Schultern tausender Vermittlerbetriebe abgewälzt. Das ist nicht hinnehmbar und widerspricht den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft.“
Die Pläne sehen vor, dass Provisionen z.B. auf maximal vier Prozent begrenzt werden, während die Stornohaftungszeit auf zehn Jahre verlängert werden soll. Eine andere GDV-Variante sieht eine Kappung auf 2,5 Prozent bei einer Stornohaftungszeit von fünf Jahren vor und zusätzlich eine laufende Vergütung von zwei Prozent, gestreckt über die gesamte Laufzeit der Verträge.
GDV will Provisionsdeckel und längere Stornohaftung
Initiator des Vorstoßes ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dieser hat sich mit einem Schreiben an seine Mitgliedsunternehmen gewendet, um mehrere Vorschläge für eine Provisions-Höchstgrenze mit den Anbietern abzustimmen. Ausgearbeitet wurden die Modelle für den Provisionsdeckel von einer GDV-Arbeitsgruppe um Markus Faulhaber, Chef des Marktführers Allianz Lebensversicherung.
Um die Wirtschaftlichkeit des Produkts Lebensversicherung in diesen Zeiten zu verbessern, ohne dabei die Versicherungsvermittler einseitig zu belasten, müssten „alle Seiten ihren Beitrag“ leisten, betonte BVK-Präsident Michael H. Heinz und bot dem GDV diesbezüglich Gespräche an.