Für deutsche Frauen sind Familie und Karriere nur schwer vereinbar. Viele deutsche Mütter hängen in Minijobs fest, haben demzufolge eine unzureichende Altersvorsorge und steuern fast unausweichlich auf die Altersarmut zu.
Zwei Drittel der Deutschen ist davon überzeugt, dass die Kombination Kind und Karriere für Frauen schwer zu lösen ist. Fünf Prozent hielten dies sogar für absolut unmöglich. Familie und Karriere sind für deutsche Frauen nach wie vor schwer zu vereinbaren.
Drei Viertel der Frauen: Familie und Karriere nur schwer vereinbar
Diese Einschätzung teilten übrigens 63 Prozent der befragten Männer und fast drei Viertel der Frauen. Nur 26 Prozent waren der Ansicht, dass beides problemlos zu vereinbaren ist. Das geht aus einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Ergo Direkt Versicherungen hervor.
Obwohl sie willens und gut qualifiziert sind, entscheiden sich Mütter hierzulande daher oft nur für Teilzeit- oder Minijobs – eine erfolgreiche Berufslaufbahn wird der Familie zuliebe meist hinten angestellt. Das belegt eine Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Trotz verbessertem Betreuungsangebot gehen Mütter meist immer kürzeren Arbeitszeiten nach.
Mangelnde Altersvorsorge sorgt für Altersarmut
Ein Teilzeitjob erlaubt es den Frauen zwar einerseits, wieder Fuß im Berufsleben zu fassen – andererseits kann er laut IAQ aber auch schnell zur beruflichen Stolperfalle werden, da der Verdienst dadurch auf einem niedrigen Niveau bleibt. Folglich wird die Altersvorsorge schwierig und das Risiko für eine Altersarmut erhöht sich.
Wie eine aktuelle Studie der R+V Versicherung belegt, kümmert sich jede dritte Frau in Deutschland gar nicht um eine eigene private Altersvorsorge (der Versicherungsbote berichtete: „Altersarmut vorprogrammiert - Frauen vernachlässigen Altersvorsorge“). So zahlen 30 Prozent der 18 - bis 65-jährigen Frauen keinen einzigen Cent in eine eigene Altersvorsorge ein. Die Tendenz ist steigend. Damit ist die Altersarmut de facto vorprogrammiert.