Mehr Geld für Geschädigte von Lehman Brothers

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Fünf Jahre nach der Pleite von Lehmann Brothers können die Gläubiger der deutschen Tochter Us-Investmentbank darauf hoffen, dass ihre Forderungen zu 100 Prozent erfüllt werden. Profiteure davon sind vor allem Banken und Versicherungen. Kleinanleger erhalten hingegen weitaus weniger Geld.

Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers wurde zum Sinnbild der Finanzkrise im Jahr 2008. Quasi über Nacht hatten sich hunderte Milliarden Euro in Nichts aufgelöst, unter anderem, weil sich das Geldhaus mit zweitklassigen Immobilienkrediten verspekuliert hatte. Auch wenn der Bankrott von Lehman Brothers nicht die einzige Ursache für die Verwerfungen auf den Finanzmärkten war, bleibt der Name untrennbar mit der Krise verbunden.

Doch fünf Jahre nach dem Zusammenbruch können die deutschen Investoren auf ein kleines Happy End hoffen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, seien die Verhandlungen zwischen der deutschen und amerikanischen Insolvenzverwaltung von Lehman Brothers fortgeschritten. Es soll die Chance bestehen, über einen Vergleich weitere Mittel in Milliardenhöhe zu sichern, sagte eine Vertrauensperson. Dem möglichen Vergleich müssen die Gläubiger aber noch zustimmen.

Bisher bereits 80 Prozent der Forderungen sicher

Bislang hat die deutsche Insolvenzverwaltung etwa 16 Milliarden Euro für die 500 deutschen Gläubiger gesichert, was einer Auszahlungsquote von rekordverdächtigen 80 Prozent entspricht. Doch angestrebt wird nun sogar eine hundertprozentige Erfüllung der Forderungen. Kommt keine Einigung über einen Vergleich zustande, müssen sich die Streitparteien auf gerichtliche Auseinandersetzung von 10 bis 20 Jahren einstellen.

Zu den Gläubigern gehören vor allem der Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken und die Deutsche Bundesbank. Auch viele Versicherer hatten ihr Geld in Lehman-Papiere investiert. Die deutsche Tochter von Lehman Brothers zählte zu den wenigen Einheiten im Konzern, die über eine eigene Banklizenz verfügten.

Kleinanleger erhalten deutlich weniger Entschädigung

Doch was ist mit den circa 50.000 Kleinanlegern in Deutschland, die ihr Geld ebenfalls bei Lehman Brothers angelegt hatten? Sie werden sich wohl mit weitaus weniger Entschädigung zufrieden geben müssen. Denn sie haben Zertifikate einer niederländischen Lehman-Tochter erworben und sind bei den aktuellen Verhandlungen nicht eingeschlossen. Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen können Kleinanleger maximal auf 25 Prozent ihrer Forderungen hoffen.

Quelle: dpa