Die US-Notenbank Fed hat überraschend angekündigt, doch nicht aus der expansiven Geldpolitik auszusteigen, sondern ihr Anleihekaufprogamm in unvermindertem Umfang fortzusetzen. Viele Markteilnehmer hatten mit einer schrittweisen Abkehr vom billigen Geld gerechnet.
Trevor Greetham, Leiter Asset Allocation bei Fidelity Worldwide Investment kommentiert die Entscheidung der Fed:
"Wer das Gefühl hat, die Fed sorge mit der erneuten Verlängerung ihres Anleihekaufprogramms für Verwirrung, der hat nicht ganz Unrecht. Mit ihrem geldpolitischen Lockerungskurs der vergangenen Jahre, griff die US-Notenbank massiv in die Märkte ein, und nun fürchtet sie die Reaktion auf ein baldiges Ende des Quantitative Easing. Eine "Bernanke Put Option" auf Anleihen und Aktien verhindert jetzt zwar wieder, dass die Kurse zu schnell zurückgehen, aber meiner Einschätzung nach wird der Ausübungspreis für diesen Put schrittweise fallen.
Zentralbanken greifen hin und wieder ein, um zu verhindern, dass die Kurse auf den Währungsmärkten zu schnell abfallen. Der jetzige Schritt der Fed geht in eine ähnliche Richtung. Zwar scheint die Entscheidung der Fed auf den ersten Blick ein Rückschritt zu sein, aber das Ziel bleibt dennoch dasselbe: höhere Anleiherenditen und ein stärkerer US-Dollar. Auf dem Weg dahin machen wir allerdings nun zwei Schritte vor und einen zurück.
Der positive Trend bei risikoreicheren Anlagen wird sich angesichts des sich weiter erholenden US-Häusermarkts und der amerikanischen Konjunktur wahrscheinlich fortsetzen. US-Staatsanleihen würde ich bis auf weiteres erst einmal hinten anstellen."