Der US-Vermögensverwalter Pimco steckt in großen Schwierigkeiten. Seit Monaten ziehen Anleger ihr Geld in Milliardenhöhe aus dem Pimco Total Return Fund, dem Vorzeigeprodukt der Allianz-Tochter Pimco. Ursache ist die anhaltende Niedrigzinsphase in den USA.
Der Pimco Chef, Bill Gross, muss mit riesigen Geldabflüssen in seinem Fonds kämpfen. Innerhalb der letzten vier Monate sind ca. 41 Milliarden Dollar aus dem Fonds abgeflossen, das sind 14 Prozent der Vermögenswerte. Das Problem ist das Konzept des Fonds selbst, denn es verspricht den Anlegern die absolute Sicherheit. Das hat seinen Preis, denn so kann der Fond nur auf sichere Anlagen wir Staatsanleihen setzten und die sind auf Grund der niedrigen Zinsen nicht mehr rentabel genug.
Im Jahre 2009 gehörte der Total Return Fund zu den weltweit größten Investmentfonds der Welt. Seit Jahresbeginn hat er 3,9 Prozent seines Wertes eingebüßt. Für die Allianz selbst ist der Geldmittelabfluss ein großes Problem, bauen doch viele der eigenen Produkte auf diesem Fonds auf. Mit 1,97 Billionen Dollar ist Pimco eine der wichtigsten Stützen des Allianz-Konzerns.
Bill Gross sorgte mit seinen letzten Empfehlungen selbst für weitere Geldabflüsse in diesem Fonds. Er rieht den Anlegern zukünftig auf fallende Zinsen und nicht auf steigende zu setzten. Er ist sich sicher, dass die USA noch führ Jahrzehnte in der Niedrigzinsphase stecken bleiben werden. Das sind schlechte Signale für Fonds die auf Sicherheit bauen, denn diese können am Kapitalmarkt nicht genügend Zinsen erwirtschaften. Den Anlegern bleibt nur die Flucht in riskantere Papiere.
Neben den niedrigen Zinsen sorgten sich die Anleger aber auch um die letzten Ankündigungen der US-Notenbank, die Ankäufe amerikanischer Staatsanleihen zu beenden. Die Amerikanische Zentralbank, die Federal Reserve, stützt zur Zeit mit fast 80 Milliarden Dollar monatlich den amerikanischen Haushalt durch den den Aufkauf von Staatsanleihen. Eine Fortsetzung der Ankäufe bis mindestens 2014 wurde jedoch jüngst beschlossen.