Internetkunden bei Versicherungen sind ein ganz besonderes Klientel. Die Zielgruppe zeichnet sich durch ein überdurchschnittlich hohes Haushaltsnettoeinkommen und ist auch auf Grund der vergleichsweise vielen Policen interessant. Dem gegenüber stehen eine besonders hohe Preisorientierung und eine hohe Wechselbereitschaft.
Kein anderer Vertriebskanal im Versicherungssektor konnte in den vergangenen Jahren größere Steigerungsraten erzielen wie das Internet. Im Durchschnitt besitzen Internetkunden sechs Versicherungsprodukte. Dabei liegen sie beim durchschnittlichen Produktbesitz deutlich über dem Gesamtmarkt (4,9). Dies zeigt eine aktuelle Zielgruppenanalyse des Marktforschungsinstituts YouGov
Versicherungskunden im Netz haben mehr Verträge und sind wechselwilliger
Gleichzeitig sind Internetkunden wesentlich informationsaktiver und deutlich wechselbereiter. So haben 28 Prozent in den letzten zwei Jahren ihre Versicherungsgesellschaft gewechselt oder einen Vertrag gekündigt. Beim durchschnittlichen Versicherungskunden sind es gerade einmal elf Prozent. Weiteres Merkmal der Webkunden: Vor dem Produktabschluss vergleichen sie die Angebote wesentlich intensiver. Bauchentscheidungen sind bei ihnen seltener.
Internetkunden: Besserverdiener aber preisbewusst
Doch es sind nicht nur die Digital Natives, die Versicherungsprodukte online abschließen. Typische Internetkunden sind zwischen 31 und 50 Jahre alt und verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Haushaltsnettoeinkommen. Außerdem schätzten sie sich im Vergleich zum Durchschnittskunden in Versicherungsangelegenheiten als kompetenter ein.
Dabei ist ihre Preisorientierung erwartungsgemäß hoch, denn knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sucht sich bei Versicherungen stets die günstigste Variante raus (im Gesamtmarkt jeder Dritte). Auch die Akzeptanz ausländischer Versicherer ist bei Internetkunden fast doppelt so hoch (49 Prozent) wie im Gesamtmarkt (25 Prozent).