Lediglich zehn deutsche Lebensversicherer zeigen sich auch in Zeiten des Dauerzinstiefs gut aufgestellt. So wurden unter anderem Allianz, Alte Leipziger und Debeka mit dem Prädikat ausgezeichnet eingestuft. Dagegen schnitten 24 Unternehmen, darunter viele große, schwach ab.
Nach wie vor zehrt die schwierige Kapitalmarktsituation an der Stellung der Lebensversicherer. Als Folge des Dauerzinstiefs befinden sich Lebensversicherer seit einigen Jahren in einem schwierigen Marktumfeld und sind mehr denn je unter Zugzwang.
Doch wie viel Rendite fällt eigentlich noch für Neukunden ab, wenn der Versicherer Zinsversprechen aus dem Bestand mit im Schnitt 3,2 Prozent bedienen muss? Eine relevante Frage, die sich Neukunden bei der Wahl ihres Versicherungsunternehmens stellen.
Dauerzinstief und Altverträge bereiten Lebensversicherern Probleme
Auch wenn die aktuelle Nettoverzinsung im Branchendurchschnitt über die letzten fünf Jahre hinweg ihren Höchstwert mit 4,52 Prozent erreicht hat und bestätigt, dass die Gesellschaften am Kapitalmarkt gute Erträge erwirtschaftet haben, gibt sie alleine keine sichere Orientierung. Denn vor allem Altverträge mit einem Garantiezins von 4 Prozent machen den Lebensversicherern zu schaffen.
Alles in allem ist den Lebensversicherern ein gutes Gesamtzeugnis auszustellen. Das Bild der Branche ist stabil. Im aktuellen Lebensversicherungs-Rating der Analysten von MORGEN & MORGEN erreichten erneut zehn Versicherer die Bestbewertung von fünf Sternen, vier Sterne erhielt nur ein Versicherer weniger als im vergangenen Jahr.
Nur 10 deutsche Lebensversicherer überzeugen wirklich
So konnten die Versicherer Allianz, Alte Leipziger, Debeka, Europa, HUK-Coburg, Interrisk, LVM, R+V, R+V a.G. und WGV die Bestnote aus dem Vorjahr bestätigen. Sie überzeugten im Unternehmensrating in wichtigen Prüfbereichen wie Kosten, Kapitalerträge und Reserven.
Bei den drei-, zwei- und ein-Sternebewertungen gab es ebenfalls keine großen Veränderungen in der Anzahl. Auch der M&M Belastungstest bestätigt, dass die Situation eher stabil denn dramatisch ist. Die schwächsten Bewertungen erhielten Generali, Gothaer, Münchener Verein und Rheinland.
„Das ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Maßnahmen der Versicherer greifen und sie größtenteils sowohl stabil, als auch flexibel genug aufgestellt sind, um auch in schwierigen Zeiten bestehen zu können“, stellt Schinnenburg das Gesamtzeugnis für die Branche in Krisenzeiten aus.