Das Risiko, selbst von Naturgefahren betroffen zu sein, schätzen 90 Prozent der Deutschen als gering ein - trotz der jüngsten Erfahrungen mit Hochwasserkatastrophen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
„Das geringe Risikobewusstsein macht deutlich, wie wichtig Aufklärung über Naturgefahrenschutz ist und bleibt“, wertet Alexander Erdland, Präsident des GDV, das Umfrageergebnis.
Das Juni-Hochwasser traf auch viele Menschen, die weitab der großen Flussläufe leben und sich in Sicherheit wähnten.
Schutz vor den finanziellen Folgen von Hochwasser und Überschwemmung bietet die Elementarschadenversicherung. Doch die Mehrheit der Befragten (73 Prozent) glaubt, dass dieser Versicherungsschutz nur schwer zu bekommen ist. Bundesweit sind heute nur ein Drittel der Häuser gegen Elementarschäden versichert. Weitere Ergebnisse der Forsa-Umfrage liefert der neue GDV-Naturgefahrenreport 2013.
Aufklärung ist zentral
Die Versicherungswirtschaft informiert in gemeinsamen Kampagnen mit Politik und Verbraucherschutz in bereits sechs Bundesländern über die Risiken von Naturgefahren und Möglichkeiten der Vorsorge. In Sachsen und Niedersachsen ergänzt das Online-Informationssystem zuers-public.de erfolgreich die Kampagnen. „Wir machen uns nach wie vor für ein bundesweites Naturgefahrenportal für Jedermann stark. Hierfür bieten wir der neuen Bundesregierung ausdrücklich unsere Zusammenarbeit an“, so Erdland.
ZÜRS public auf einen Blick
Per Mausklick bietet zuers-public.de in Sachsen und Niedersachsen Informationen über das individuelle Gefährdungsrisiko für Hochwasser, Starkregen, Sturm, Blitzschlag und Erdbeben. Das Portal baut auf dem bereits seit 2001 bestehenden „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“ - kurz ZÜRS Geo auf. Es ist ein geografisches Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft, um das Naturrisiko Hochwasser risikogerecht kalkulieren zu können. Überschwemmungsdaten aus über 200 Wasserwirtschaftsbehörden der Bundesländer werden in das System eingespeist.