Der Großeinsatz letzte Woche von über 400 Beamten bei der Infinus-Gruppe wegen des Verdachtes auf ein Schneeballsystem haben jetzt ernste Folgen für den Finanzdienstleister Infinus aus Dresden. Vier Unternehmen aus dem Firmengeflecht haben bereits einen Insolvenzantrag gestellt, das bestätigte die Sprecherin des Amtsgerichtes Birgit Keeve heute gegenüber dem Online-Magazin Dresdner Neueste Nachrichten.
Das sächsische Landeskriminalamt (LKA) ermittelt gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen Infinus wegen des Verdachtes auf Anlagebetrug. Es sollen 25.000 Anleger mit einem Volumen von 400 Millionen Euro betroffen sein. Betroffen sind auch viele Makler, die die Anlagen von Infinus vermittelt haben. Die Konten der Infinus-Gruppe sind seit Dienstag eingefroren.
Mit dem Insolvenzantrag der Future Business kGaA (Fubus) und der Prosavus AG sind zwei der wichtigsten Firmen der Infinus-Gruppe betroffen. Bereits am Dienstag wurde ein Insolvenzantrag für die MAS Finanz AG und MAS Vermögensverwaltungs GmbH beim Amtsgericht gestellt. Über die Insolvenzanträge wurde bis jetzt noch nicht entschieden.
Gegenstand der Untersuchungen sind falsche Angaben in den Prospekten der von der Infinus gehandelten Orderschuldverschreibungen. Diese versprachen hohe Zinsen bei einer Laufzeit zwischen 30 Tagen und 10 Jahren. Bis zum Tage der Untersuchung hat die Infinus die Zinsen für diese Papiere stets pünktlich ausgezahlt. Problematisch ist jedoch der Verdacht, dass die Zinsen durch eigene Investitionen in Goldsparpläne und den dabei verdienten Provisionen aufgebracht worden sein sollen.
Bei der Razzia am letzten Dienstag sind auch 8 Manager in Untersuchungshaft genommen worden. Zu den Verhafteten gehören auch der Geschäftsführer und der Inhaber der Firma aus Österreich, bei der die Goldsparpläne durch Infinus erworben wurden.