Woran starben 2012 die meisten Menschen in Deutschland? Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Spitzenreiter bei den häufigsten Todesursachen sind mit Abstand Herz-/Kreislauferkrankungen, gefolgt von Krebsleiden. Einen besorgniserregenden Trend gibt es bei den Infektionskrankheiten.
Herz-/Kreislauferkrankungen bleiben die häufigste Todesursache in Deutschland, wie aus einer aktuellen Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht. 40,2 Prozent aller Sterbefälle (insgesamt 349.217) wurden hierdurch verursacht. Vor allem bei älteren Menschen führen derartige Krankheiten zum Tod: 92 Prozent der Verstorbenen waren älter als 65 Jahre.
Zweithäufigste Todesursache waren 2012 die Krebserkrankungen: Über ein Viertel aller Verstorbenen (221.611 Menschen) erlagen einem Krebsleiden. Bei verstorbenen Männern waren Tumore an den Verdauungsorganen beziehungsweise an den Atmungsorganen die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Auch bei Frauen, die an einem Tumor starben, waren am häufigsten die Verdauungsorgane betroffen. Die häufigste Einzeldiagnose bei Krebserkrankungen von Frauen lautete jedoch Brustkrebs.
Im Jahr 2012 verstarben in Deutschland insgesamt 869.582 Menschen, davon 416.423 Männer und 453.159 Frauen. Damit stieg die Zahl der Todesfälle gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent.
Deutlicher Anstieg bei Tod durch Infektionen
Einen besorgniserregenden Trend gibt es bei den tödlichen Infektionskrankheiten zu verzeichnen. Laut den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erlagen 2012 zehn Prozent mehr Menschen einer "infektiösen oder parasitären Krankheit" als im Vorjahr. Damit setzt sich der Trend der Zunahme dieser Erkrankungen weiterhin fort. Im Vergleich zu 2002 sind 75 Prozent mehr Menschen an einer solchen Erkrankung verstorben.
Gründe nennt das Statistische Bundesamt selbst keine für den Anstieg der tödlichen Infekte. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte jedoch bereits darauf hingewiesen, dass neben unzureichenden Hygienemaßnahmen etwa in Krankenhäusern auch der verstärkte Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung und der Intensivmedizin die Entwicklung begünstigt. Durch die häufige Verabreichung der Medikamente bilden die Keime Resistenzen aus, so dass sie mit Antibiotika nicht mehr zu bekämpfen sind.
3,8 Prozent aller Todesfälle waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen (32.931 Sterbefälle). In 30 Prozent der nicht natürlichen Todesfälle war ein Suizid die Ursache. 9.890 Personen nahmen sich im Jahr 2012 das Leben, wobei der Anteil der Männer mit 74 Prozent fast dreimal so hoch war wie der der Frauen mit 26 Prozent.