Frauen unter 35 Jahren stehen dem Abschluss einer Versicherung besonders offen gegenüber. Grund: Sie haben ein wesentlich größeres Bedürfnis nach Sicherheit als gleichaltrige Männer. Das zeigt eine Zielgruppenanalyse des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.
Junge Frauen unter 35 Jahren stehen dem Abschluss einer Versicherung besonders offen gegenüber. Denn sie haben ein wesentlich größeres Absicherungsbedürfnis als Männer in der gleichen Altersgruppe. Junge Männer hingegen verfügen im Schnitt über einen geringeren Versicherungsschutz.
So besitzen 71 Prozent der jungen Frauen eine Haftpflichtversicherung, während in der Gruppe der männlichen Versicherungsnehmer nur 68 Prozent diese abgeschlossen haben. Dabei sind junge Männer eher risikogefährdet und sollten sich ebenso absichern, sofern sie nicht noch in der ersten Ausbildung über die Eltern versichert sind. Die Haftpflichtversicherung gilt als eine der wichtigsten Basisversicherungen und erreicht in der Gesamtbevölkerung derzeit eine Abdeckung von 79 Prozent.
Unterversicherung bei Altersvorsorge
Auch in anderen Sparten werden Lücken sichtbar: Nicht nur im Falle der Hausrat- oder Rechtschutzversicherung ist die Versorgung mit Versicherungsschutz bei jungen Menschen schwach, vor allem im Bereich der Altersvorsorge ist eine Unterversicherung festzustellen. Nur etwa 4 von 10 jungen Frauen und Männern besitzen entsprechende Vorsorgeprodukte.
Bei der Ansprache der potenziellen jungen Kunden rät YouGov zu persönlichem Kontakt. Junge Frauen legen beim Abschluss einer Versicherung besonders großen Wert auf die Empfehlung des Vermittlers. Ein Grund hierfür ist, dass sie sich in vielen Fällen unsicher fühlen, eine eigene Entscheidung für ein Produkt zu treffen. Dies wirkt sich auch auf den Vertriebsweg „Internet“ aus – dieser stößt bei jungen Frauen auf vergleichsweise wenig Akzeptanz. Junge Männer hingegen sind wesentlich häufiger bereit, Versicherungen über das Internet abzuschließen.
Für die Studie wurden über 80.000 Versicherungs(mit)entscheider in den Jahren 2004 - 2012 befragt. Für die hier vorgestellten Zielgruppen wurden im Schnitt jeweils 2.000 Männer und 2.000 Frauen über eine Kohorte untersucht.