Nur neun Prozent Frauen in Versicherungsvorständen

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Der Frauenanteil in Spitzenpositionen deutscher Versicherungsunternehmen ist nach wie vor gering. Der Anteil in Vorständen lag 2013 bei neun Prozent, in Aufsichtsräten waren immerhin 16 Prozent weibliche Führungskräfte vertreten. Das geht aus dem aktuellen Managerinnen-Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin hervor.

Wenn die Versicherungen bis 2016 die dreißigprozentige Frauenquote in Spitzenpositionen erfüllen wollen, auf die sich CDU und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt haben, wird es noch einiges Stühlerücken in den Vorstandsetagen geben müssen. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin in einer Pressemeldung mitteilt, betrug 2013 der Frauenanteil in Vorständen neun Prozent, in Aufsichtsräten 16 Prozent. Untersucht wurden für die Studie „Managerinnenbarometer 2014“ die sechzig größten Versicherungsanbieter in Deutschland, gemessen an ihren Beitragseinnahmen.

Damit zeigt der Trend in der Assekuranz immerhin leicht nach oben. Der Frauenanteil in den Vorständen stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte an, der in Aufsichtsräten um einen Prozentpunkt. Gemessen an den Beschäftigtenzahlen ist das aber immer noch sehr wenig. Im Finanzsektor machen Frauen mit 57 Prozent die Mehrheit der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus: eine Zahl, die sich in den Vorstandsetagen nicht widerspiegelt.

Frauenanteil in DAX-Unternehmen rückläufig

Insgesamt hat sich 2013 der Trend zu mehr Frauen in Spitzengremien fortgesetzt: In den Aufsichtsräten der gemessen am Umsatz 200 größten Unternehmen des Landes stieg der Frauenanteil gegenüber 2012 um etwa zwei Prozentpunkte auf gut 15 Prozent, in den Vorständen stagnierte er hingegen nahezu bei gut vier Prozent.

„Vor allem in den Vorständen sind Frauen noch immer eklatant unterrepräsentiert“, sagt Elke Holst, Forschungsdirektorin Gender Studies im Vorstandsbereich des DIW Berlin. Bei den 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) notierten Unternehmen war der Anteil von Frauen in Vorständen sogar rückläufig, um anderthalb Prozentpunkte auf gut sechs Prozent.

„Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Frauen in Spitzenpositionen kein Selbstläufer sind“, so Holst. „Für eine möglichst egalitäre Postenbesetzung sind deutlich größere Anstrengungen nötig, auch über eine Geschlechterquote hinaus.“ Die Autorin plädiert unter anderem für eine frauenfreundlichere Unternehmenskultur, mehr Transparenz innerhalb der Unternehmen bei Einstellungen und Beförderungen sowie ambitionierte Selbstverpflichtungen hinsichtlich der Frauenanteile und ihrer zeitnahen Umsetzung.

Dass sogar Selbstverpflichtungen effektiv sein können, verdeutlichten nordische Länder wie Finnland, wo sich die Handelskammer mit Erfolg für höhere Frauenanteile durch Selbstregulierungen statt staatlicher Quoten einsetzt und den Frauenanteil in den Boards innerhalb von zehn Jahren um 16 Prozentpunkte erhöhen konnte. DIW-Forschungsdirektorin Holst: „Es wäre schön, wenn es eine solche Entwicklung auch in den Unternehmen in Deutschland gäbe.

Quelle: DIW Berlin