Die neue Facebook-App liest jetzt auch die privaten SMS-Nachrichten ihrer Anwender aus. Damit treibt es das führende soziale Netzwerk aus Kalifornien auf die Spitze und viele fragen sich hierzulande,ob unsere Datenschützer schlafen, denn Stück für Stück erobert Mark Zuckerbergs Supernetzwerk die Privatsphäre seiner Nutzer.
Die SMS-Nachrichten werden vorerst nur auf Geräten mit dem Betriebsystem Android ausgelesen. Geräte mit Googles Betriebssystem Android machen aber bereits die große Masse aller mobilen Geräte aus. Das Auslesen der SMS-Nachrichten ist für Facebook nur eine konsequente Weiterentwicklung, denn längst legen Facebook-Nutzer ihre Adressbücher, Anruflisten und Kalendertermine dem Datensammler preis. Die Facebook-App kann sogar ohne zutun des Anwenders Tonaufnahmen tätigen.
Damit stellt Facebook sämtliche Geheimdienste dieser Welt in den Schatten, und die Anwender lassen sich sogar bewusst und freiwillig vom Datensammler Facebook aus USA überwachen. Natürlich kann auch jeder Anwender den Zugriff der Facebook-App beschränken, nur wurde die Schlacht des Freischaltens und Verbietens meistens zu Gunsten Facebooks entschieden. Mit jedem Update der Facebook-App wurden die Anwender immer wieder aufs neue gefragt, ob sie den Zugriff auf private Daten zustimmen, und das für jeden Fall einzeln, also jeweils für das Adressbuch, ihre Kalenderdaten und so weiter. Updates habe es in der Vergangenheit reichlich und mit der letzten Version hörten auch dann auch die Fragerei auf. Die Sperrung ist jetzt in Googles Betriebsystem Android versteckt. Man muss jetzt wissen, wo es steht, um die Sperren zu setzten.
Erstaunlich, dass die deutsche Datenschutzbeauftragten in Sachen Facebook regelrecht schlafen. Wo deutsche Unternehmen sich den Kopf zerbrechen und wie im Versicherungsbereich sogar echte Unterschriften von den Kunden unter ihren Datenschutzerklärungen benötigen, muss ein Konzern aus USA nicht einmal seine Nutzer fragen. Besonders bedenklich ist, dass somit jede Bemühung um den Datenschutz ausgehebelt wird. Facebook verkauft seine Daten, das gehört zum Geschäftsmodell, auch an deutsche Konzerne. Eine EU-Richtlinie soll die Nutzerrechte der EU-Bürger stärken, ihre Verabschiedung wurde jedoch vor ein paar Monaten auf das Jahr 2015 verschoben. Somit können Internetgiganten wie Facebook aber auch Google ihre Daten weiterhin uneingeschränkt den US-Geheimdiensten zur Verfügung stellen.