Ob für Vertriebsanwendungen oder die Erstellung und Pflege von Individual- und Standardsoftware - in Sachen IT sind externe Experten für Finanzdienstleister unverzichtbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Intelligent Solution Services AG (iS2).
Ende 2013 startete die Intelligent Solution Services AG (iS2) eine Umfrage bei 121 Unternehmen, um zu ermitteln, welchen Stellenwert IT-Consulting bislang in der Finanzdienstleistungsbranche hat.
Es sollte in Erfahrung gebracht werden, ob überhaupt, und wenn ja, in welchem Umfang Externe nachgefragt werden. Welche Anforderungen stellen Auftraggeber an ihre „Externen“? Was müssen diese an fachlichen und persönlichen Voraussetzungen mitbringen? Wo werden sie bevorzugt eingesetzt und wie werden potentielle Dienstleister gefunden?
Die Umfrage kam zu dem Ergebnis: Externe sind unverzichtbar. Der größte Bedarf besteht für Vertriebsanwendungen. Am stärksten nachgefragt werden Erfahrungen in der Erstellung und Pflege von Individual- und Standardsoftware. Branchenkenntnisse sind ebenso unabdingbar wie die Expertise mit Individualprojekten.
Externes Know-how ist gefragt
Nur wenige Unternehmen verzichten: 12 Prozent der Befragten setzen keine externen IT-Dienstleister ein, weil sie diese für zu teuer halten oder annehmen, dass Externe ihr Unternehmen zu wenig kennen.
Knapp 90 Prozent der Teilnehmer dagegen greifen sehr wohl auf externes Know-how zurück und planen das auch für die Zukunft (79 Prozent). Sie halten ihrem Dienstleister die Treue und arbeiten oft über Jahre hinweg mit ihm zusammen. Die jeweilige Einsatzdauer beträgt mehrere Monate bis zu zwei Jahre. Bevorzugt werden Teamplayer: Consultants arbeiten größtenteils in gemischten Teams.
Vertrieb hat Vorrang: Externe für Softwarepflege und -entwicklung
Entwicklungen für den Vertrieb stehen im Vordergrund. Verwaltungs- und Bestandsführungslösungen folgen mit zweiter Priorität. IT-Unterstützung ist insbesondere bei der Entwicklung und Pflege von Software sowie der Technikkonzeption und Beratung gefragt. 90 Prozent der Befragten setzen Externe bei Frontoffice-Systemen wie Beratungs- oder TAA-Lösungen ein, weitere 70 Prozent auch für Backoffice-Anwendungen wie Verwaltungs- und Bestandsführungssysteme. Fachkonzeption, Design-Anwendungen sowie Qualitätsmanagement und Test spielen mit jeweils rund 50 Prozent eine eher durchschnittliche Rolle. Am Ende der Bedarfsliste finden sich Projekt- und Anforderungsmanagement.
Für Externe ein Muss: Branchen- und Produktkenntnisse
Versicherer halten den Einsatz externer Dienstleister insbesondere bei der Integration von Individual- und Standardsoftware sowie bei der Entwicklung von Individualsoftware für sinnvoll. Dabei ist die Expertise mit Individualsoftware unverzichtbar und Branchenkenntnisse sind ein unbedingtes Muss. Befragungsteilnehmer, die auf Branchenerfahrung setzen, erwarten vor allem Produktkenntnisse, dicht gefolgt von technischer Expertise.
Vertiefte Spezialkenntnisse halten immerhin noch knapp 90 Prozent der Gefragten für wichtig. Was dagegen kaum zählt, ist der (gefühlte) Bekanntheitsgrad: Für knapp 80 Prozent ist er von untergeordneter Bedeutung.
Wo und wie findet man IT-Experten?
Sicherlich nicht in Medien, über Anzeigen oder sonstiger Werbung, so die übereinstimmende Meinung der Befragten. Von herausragender Bedeutung sind hingegen Empfehlungen, zum Beispiel durch Kollegen, Kooperationspartner oder Unternehmensberater. Dabei ist der Mehrzahl der Befragten nicht wichtig, aus welcher Region der IT-Dienstleister stammt. Die Auftragsvergabe liegt dann meist bei den IT-Abteilungen, gefolgt von Vorstand bzw. Geschäftsführung.
iS2 wandte sich mit ihrer Online-Befragung an 429 Entscheider in führender Position aus IT-, Fach- und Vertriebsabteilungen von Finanzdienstleistungsunternehmen. Die Ergebnisse vermitteln einen interessanten Einblick in die Kriterien, nach denen sich Verantwortliche für oder gegen einen IT-Dienstleister entscheiden. Die Auswertung der Ergebnisse können Interessierte unter www.is2.de herunterladen.