Infinus - Seit Montag ist der Vorstand der Infinus AG, Jens Pardeike, wieder auf freien Fuß. Gegen die Infinus-Gruppe aus Dresden wird wegen des Betreibens eines Schneeballsystems ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hatte die Aufhebung des Haftbefehls beantragt, nachdem sich Jens Pardeike geständig gezeigt hatte. Weitere fünf Infinus-Manager bleiben jedoch in Untersuchungshaft.
Der aus Freital stammende Jens Pardeike hatte im Januar seinen 47. Geburtstag in Untersuchungshaft verbracht. Jetzt ist er auf freien Fuß. Die Freilassung ist jedoch mit hohen Auflagen verbunden. So musste Pardeike eine Kaution hinterlegen und seinen Pass abgeben. Zudem muss sich der Infinus-Vorstand regelmäßig bei der Polizei melden. Grund für die Freilassung: Pardeike soll nur in geringen Umfang von den Geschäften der Infinus Gruppe profitiert haben.
Manager von Infinus haben Vermögen von 14 Millionen Euro angehäuft
Beim Konzerngründer Jörg Biehl entdeckten die Fander hingegen deutlich mehr Vermögen, unter anderem 24 Goldbarren und 18 hochwertige Armbanduhren, sowie einen Bently und einen Porsche Cayenne und eine 14-Meter-Jacht sowie ein Privatvermögen von 1,1 Millionen Euro. Insgesamt wurde bei den verhafteten Infinus-Managern ein Vermögen von 14 Millionen Euro sichergestellt. Dies wurde von der Staatsanwaltschaft Dresden in einer Liste veröffentlicht.
Infinus-Vorstand kooperiert mit Staatsanwaltschaft
Oberstaatsanwalt Lorenz Haase kommentierte die Freilassung von Jens Pardeike mit den Worten "[...] zum anderen hat der Mann geständige Angaben gemacht, die zur Aufklärung der Hintergründe beigetragen haben“. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Siegfried Bullen, hat weniger Glück: seiner Haftbeschwerde wurde nicht stattgegeben. Laut Staatsanwaltschaft besteht im Fall von Siegfried Bullen Flucht- und Verdunklungsgefahr. Siegfried Bullen sitzt in der JVA Görlitz in Untersuchungshaft.
Mit sogenanten Orderschuldverschreibungen soll die Infinus-Gruppe über 25.000 Anleger betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt seit Ende letzten Jahres wegen falschen Angaben in den Prospekten und wegen einem möglichen Schneeballsystem. Anfang November wurden in einer bundesweiten Aktion die Büros der Infinus-Gruppe untersucht. Mittlerweile befinden sich ein Dutzend der zur Infinus-Gruppe gehörendenden Firmen im Insolvenzverfahren oder unter vorläufiger Insolvenzverwaltung.