Cybercrime ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen. Für die Versicherungsbranche erschließt sich dadurch ein neuer Markt. Beim AMC-Thementag am 8. April in Köln werden Versicherungsprodukte vorgestellt, die den Folgen wachsender Cyber-Attacken begegnen wollen.
Mit Hilfe einfachster Programme lassen sich Firmendaten, Passwörter, Kundendaten etc. herausfinden. Die Folgen sind vielseitig: So kann der Verlust bestimmter Daten das Erbringen von Leistungen einschränken bishin zur Betriebsunterbrechung. Auch können Verletzungen geistigen Eigentums, des Datenschutz- bzw. Persönlichkeitsrechts daraus resultieren. Betroffene Unternehmen müssen mit Vertragsstrafen und Bußgeldern rechnen. Cyber-Mobbing oder Epresseungen durch Hacker stellen besonders gravierende Folgen dar.
Daneben enstehen zusätzliche Kosten: IT-Systeme können durch Hackerangriffe ausfallen und müssen repariert bzw. gesichert werden, gleiches gilt für beschädigte Hard- und Software. Auch kann das interne Firmennetz/Intranet und darin eingebette Systeme betroffen sein und Betriebsabläufe somit verlangsamen. Das Bundeskriminalamt hatte auf seiner Herbsttagung 2013 auf all diese Risiken hingewiesen. Die Cyber-Attacken können sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen treffen. Gerade Smartphones und andere mobile Geräte sind für Angriffe aus dem World Wide Web besonders sensibel. Gerade Unternehmen schätzen solche Risiken bisher als sehr gering ein.
Cyber-Risiken - Innovative Versicherungsprodukte gefragt
Die Versicherungsbranche muss einiges leisten. Sie müssen nicht nur den Verbraucher für die Probleme in der Datensicherheit sensibilisieren, sondern auch Produkte anbieten, die den Risiken gerecht werden. In den nächsten Jahren wird sich die Anzahl der Internet-Zugänge noch deutlich steigern, immer mehr Personen werden internetfähige Geräte nutzen. Die Versicherungsbranche reagiert bereits auf diese Probleme. Während das Prämienvolumen für Cyber-Versicherungen in den USA allerdings schon auf über eine Mrd. US $ geschätzt wird, gibt es in Deutschland noch wenige Versicherer für diesen Bereich. Beispielsweise hat Axa bereits eine Police entwickelt, in der auch das Fehlverhalten von Mitarbeitern abgesichert ist, durch das der Datenmissbrauch ausgelöst werden konnte.
Auf dem Thementag der AMC Finanzmarkt GmbH sollen daher diverse Aspekte rund um Cyber-Versicherungen behandelt werden:
- Ein Gespenst geht um in der Welt – das Gespenst der Cyber-Risiken
- Cyberrisk-Frontbericht
- Produktentwicklung von Cyber-Versicherungen aus aktuarieller Sicht
- Wir müssen die Risiken kennen - IT-Sicherheitsmanagement und IT-Governance
- Versicherungsschutz für Cyberrisks aus juristischer Sicht
- Cyberrisk und Versicherungsschutz
„Jeder wird irgendwann ein Problem mit Cyber-Sicherheit haben. Durch die aktuellen Cyber-Gefahren entsteht ein neuer Wachstumsmarkt, der innovative Versicherungen fordert. Für dieses neue Geschäftsfeld ist Business Development Management gefragt. Mit dieser Tagung wollen wir Entscheider aus der Assekuranz und ihrem Umfeld bei ihrer Weichenstellung unterstützen", betont AMC-Geschäftsführer Andreas Wölker.
Die Fachbeiträge und Diskussionen richten sich im Besonderen an Erst- und Rückversicherungen und andere Finanzdienstleister, Aktuariate, Versicherungsmakler, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Ferner an Leiter, Fach- und Führungskräfte aus allen von der Thematik Cyberworld-Risiken und deren Versicherung betroffenen Bereichen, wie etwa Vertrieb, Unternehmensentwicklung, Produktentwicklung, Aktuariat, Underwriting, Recht, Datenschutz, IT, Marktforschung, Marketing und Schaden. Möglichkeiten zur Anmeldung sowie weitere Informationen finden Interessierte bei AMC.