Schlechte Nachrichten für Kunden der Quantum Leben: Die fondsgebundene Lebensversicherung „Select Investment Bond“ hat ihre Zahlungen ausgesetzt, viele Gelder scheinen verschwunden. Was passierte mit den Millionen? Die Spur führt nach Kanada.
Beim liechtensteinischen Versicherer Quantum Leben sind nach Informationen des Handelsblattes Millionen von Anlegergeldern verschwunden. Betroffen seien auch deutsche Kunden, die ihr Geld in die fondsgebundene Lebensversicherung „Select Investment Bond“ investiert haben, berichtet das Blatt. In den Verkaufsunterlagen hatte das Unternehmen ein „niedriges bis moderates Risiko“ und eine „Kapitalgarantie“ versprochen. Aber nun habe die Gesellschaft die Auszahlungen aus der Versicherung ausgesetzt.
Die Schieflage des Fonds könnte mit kriminellen Machenschaften der kanadischen Firma New Solutions Capital zu tun haben, wie aus Recherchen des Handelsblattes hervorgeht. Deren Chef Ronald Ovenden soll Anlegergelder im großen Stil veruntreut haben. Insgesamt 200 Millionen kanadische Dollar sammelte Ovenden bei Anlegern ein - die kanadische Finanzaufsicht OSC ermittelt bereits.
Fonds wurde geschlossen
Gegenüber dem Handelsblatt erklärte die Quantum Leben, dass der Fonds „Select Investment Bond“ geschlossen worden sei. Zu der Zahl der betroffenen Kunden wollte der Versicherer keine Angaben machen. Insgesamt würden knapp 29 Millionen Euro in dem Fonds stecken.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Quantum Leben in diesem Jahr für Unruhe unter den Anlegern sorgt. Mit einem Schreiben vom 11.02.2014 hat der Versicherer seinen Kunden des Fonds „Argyle Fonds Class S“ mitgeteilt, dass ihr Anteilswert massiv abgewertet werde. Auch der Argyle Fonds Class S ist geschlossen worden und muss wohl abgewickelt werden. Zwar können die Anleger in einen anderen Fonds von Argyle wechseln – sollen dafür aber auf 35 Prozent des Wertes verzichten.
Kerngeschäft der Quantum Leben mit Sitz in Vaduz ist die Vermittlung von fondsgebundenen Lebensversicherungen und Altersvorsorge-Produkten. Mehrfach schon geriet das Unternehmen in die Schlagzeilen. Unter anderem hatte die Finanzaufsicht Liechtenstein (FMA) in 2010 kurzzeitig ein Stop des Neugeschäftes verordnet, weil der Versicherer gesetzliche Kapitalvorschriften verletzt hatte.