Der Umbau der Basler Versicherung trägt erste Früchte. Im vergangenen Jahr hat der Versicherer seinen ihren Gewinn, trotz rückläufiger Beitragseinnahmen, nahezu verdreifacht. Im Geschäftsjahr 2013 lag der Gewinn vor Steuern bei 55,3 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 14,2 Millionen Euro.
Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte die Basler Versicherung Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt. Dazu sollen bis Ende 2017 400 Stellen abgebaut werden. Zudem will sich der Konzern künftig auf Standorte Hamburg und Bad Homburg konzentrieren. Für die Standorte Bremen und Nürnberg wird ein geordneter Rückzug organisiert.
Basler Versicherung schließt zwei der vier Standorte
Anfang des Jahres hatten sich Vertreter der Basler Versicherungen in Deutschland und die Verhandlungskommission der Arbeitnehmervertreter über den Stellenabbau geeinigt. Die Rahmenvereinbarung sieht demnach vor in den kommenden drei Jahren 400 Stellen abzubauen. Bis Ende 2016 will das Unternehmen dabei auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Martin Strobel, CEO der Baloise Group, zeigte sich zufrieden mit den Verhandlungen: "Die Rahmenvereinbarung ermöglicht uns, die Optimierung in Deutschland wie geplant voranzubringen."
Dr. Jürg Schiltknecht, Finanzvorstand der Basler Versicherungen, sieht das Unternehmen mit der Optimierung der Geschäftsabläufe und der Fokussierung in den Geschäftsfeldern auf einem guten Weg, der konsequent weiter gegangen werden soll. Deshalb plant der Versicherer auch 2014 weiter an den Prozessen zu schrauben, wodurch auch die Sach- und Personalkosten reduziert werden sollen.
Gewinn fast verdreifacht
Einhergehend mit der anvisierten Effizienzsteigerung will das Tochterunternehmen der Baloise Gruppe ab 2015 jährlich 40 Millionen Euro einsparen. Doch der Sparkurs bringt bereits für 2013 die ersten Erfolge. So konnte der Konzern, trotz rückläufiger Beitragseinnahmen und hohen Belastungen durch Unwetterschäden, einen satten Gewinnsprung einfahren. So wurde ein Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern von 55,3 Millionen Euro erwirtschaftet werden. 2012 hatte die Basler noch einen Gewinn von 14,2 Millionen Euro erzielt. Das ist eine Steigerung um fast dreihundert Prozent.
Dabei wurde das Ergebnis von außerordentlich hohen Schäden durch Unwetterschäden in Höhe von 84 Millionen Euro belastet. Dem stehen einmalige Sondereffekte realisierter Gewinne aus den Kapitalanlagen in Höhe von etwa 35 Millionen Euro gegenüber. Ein klares Signal für den Erfolg des Sparkurses ist die verbesserte Kostenquote. So wurde durch Prozessoptimierungen der Kostensatz im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent gesenkt.
Sinkende Beitragseinnahmen
Dadurch konnte das Ergebnis in der Lebensversicherung und in der Schadenversicherung in etwa verdoppelt werden. Das Geschäftsvolumen über alle Sparten hinweg verringerte sich um 1,4 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Ihr Geschäft mit Schadensversicherungen konnten die Basler Versicherungen um 2,4 Prozent zulegen. Hier wurde der Gewinn 24,0 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 54,5 Millionen Euro deutlich verbessert werden.
Die Lebensversicherung konnte das Ergebnis, trotz Prämienrückgang von 4,9 Prozent, auf 16,3 Millionen Euro nahezu verdoppelt werden. Positive entwickelte sich hier das Neugeschäft mit den Zielprodukten selbstständige Berufsunfähigkeits- und Pflegerentenversicherungen.
Für 2014 liegt der Schwerpunkt der Basler im Bereich Leben auf der Entwicklung einer neuen Produktlinie für die Altersvorsorge. Diese soll mit transparenten und flexiblen Tarifen ausgestattet werden und ein neuartiges Garantieelement enthalten. Im Vertrieb liegt der Fokus auf Biometrieprodukten, risikokapitalschonenden Fondspolicen und standardisierter betrieblicher Altersvorsorge. In der Schadenversicherung ist eine Mittelstandsinitiative geplant.