Männertag - Herren der Schöpfung, aufgepasst! Heute zum Männertag haben wir harte Fakten zusammengetragen, in denen sich alles um das Mannsein dreht. Doch bevor wir jetzt hier eine Ode an die Männlichkeit anstimmen, sollen diesmal die Schwächen des Mannes betrachtet werden. Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein!
Männer gelten als das starke Geschlecht. Doch viele Frauen werden bestätigen können, dass diese Behauptung zumindest gewagt ist. Wenn der Mann mit einer Erkältung auf dem heimischen Sofa liegt, sich den Kamillentee bringen lässt und herzzerreißende Schmerzenslaute von sich gibt, dann ist die Grazie des Mannes schnell dahin. Bei einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins Apotheken Umschau meinten immerhin 85,1 Prozent der befragten Frauen, dass Männer häufig wehleidiger als sie selbst seien!
Der Mann – das wehleidige Wesen?
Es gibt sogar wissenschaftliche Studien, die das Problem der männlichen Wehleidigkeit bestätigen. Die Wissenschaftlerin Ramona Scotland von der Queen Mary Universität in London hat festgestellt, dass Frauen bei bestimmten bakteriellen Erkrankungen mehr weiße Blutkörperchen im Organismus haben als Männer. Und diese sogenannten Leukozyten sind wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern. Soll heißen: eine Frau kann Erkältungskrankheiten besser meistern! Allerdings wurde die Studie bei Tieren durchgeführt und ist nicht einfach auf den Menschen übertragbar.
Das erklärt freilich noch nicht, warum Männer immer so furchtbar klagen müssen, wenn sie ein Zipperlein plagt. Eine andere Erklärung hat deshalb Karen Berkeley, Schmerzforscherin an der amerikanischen Florida State University in Tallahassee. Sie vertritt die These, dass Frauen einfach besser mit Schmerzen umgehen können, weil sie sich öfter damit emotional auseinander setzen. Unter anderem bewirke die Erfahrung der Geburt, dass Frauen gegen Schmerzen besser gerüstet seien.
Auch hat das weibliche Geschlecht einen entscheidenden Wissensvorsprung: Gesundheitsthemen werden von Frauen weitaus häufiger wahrgenommen als von Männern! Frauen gehen zeitiger zum Arzt und sind eher bereit, bei Schmerzen fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Mann hingegen erinnert sich an ein altes Sprichwort aus Kindertagen: „Indianer kennen keinen Schmerz!“ Und welcher Kerl hat sich nicht schon einmal als Indianerhäuptling gefühlt? Eine andere Redensart lautet: „Jungen weinen nicht!“ - sie wimmern nur!
Männer werden anders krank als Frauen
Nein, Mann hat es nicht leicht. All diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass tatsächlich eher Frauen als das starke Geschlecht bezeichnet werden müssten. Vor zwei Jahren hat sich deshalb das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) des Themas „Männergesundheit“ angenommen und eine Broschüre hierzu herausgegeben. Eine zentrale Aussage lautet: Männer werden zwar nicht häufiger krank als Frauen, aber speziell vermeidbare Krankheiten treten bei den Herren häufiger auf.
Durchblutungsstörungen des Herzens, hoher Blutdruck und Leberkrankheiten sind typische Männerkrankheiten. Auch Übergewicht, Alkohol- und Zigarettenkonsum ist bei Männern häufiger zu beobachten als in der Damenwelt. Das gesundheitsbewusstere Verhalten der Frauen drückt sich in einer deutlich höheren Lebenserwartung aus. Derzeit werden in der Bundesrepublik Männer durchschnittlich 77,2 Jahre alt, Frauen hingegen 82,4 Jahre.
Fahren Frauen besser Auto?
Doch es kommt sogar noch härter. Angeblich können es Frauen besser. Nicht irgendwas, sondern jene evolutionäre Errungenschaft, über die sich noch immer viele Männer definieren: das Autofahren!
Zumindest legt dies der Axa-Verkehrssicherheitsreport von 2013 nahe. 38 Prozent der Bundesbürger sind demnach der Meinung, dass das weibliche Geschlecht am Steuer souveräner agiert als Männer (24 Prozent). Vor allem die 55- bis 64-Jährigen glauben, dass Frauen die sichereren Fahrer sind (46 Prozent; Männer: 19 Prozent). Je jünger die Befragten, desto häufiger sind sie jedoch von den männlichen Fahrkünsten überzeugt: Bei den 18- bis 24-Jährigen halten 43 Prozent Männer für die besseren Autofahrer, nur gut jeder Vierte (28 Prozent) Frauen.
Ein Blick auf die Unfallstatistik erhärtet den Verdacht, dass man besser mal die Frau ans Steuer lassen sollte. Laut einer Studie des Automobilclubs ACE werden zwei Drittel aller Unfälle, die Verletzungen eines oder mehrerer Beteiligten zur Folge haben, von Männern verursacht (Zahlen für 2008). Und es gibt sogar eine Begründung hierfür: demnach fahren Frauen weniger aggressiv und seltener unter Alkoholeinfluss. Aber Männer können schon heute ein Zeichen setzen: wie wäre es, wenn sie den Böllerwagen nicht mit Bier vollladen, sondern mit Mineralwasser? So hart, behaupten Frauen, ist kein Mann!