Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wird in diesem Jahr mehr Vor-Ort-Prüfungen bei Versicherern durchführen. Darüber informiert die Bafin in ihrem gerade veröffentlichten Jahresbericht 2013. Schwerpunkte der Prüfungen werden die wirtschaftliche Lage der Versicherungsunternehmen sowie deren Schadenrückstellungen sein.
Als Grund für die verstärkten Prüfungen gibt die Behörde das niedrige Zinsniveau an. Dadurch sank die Solvabilitätsquote der Lebensversicherer 2013 um 7 Prozent auf jetzt 161 Prozent. 2007 lag die Quote bei den Versicherern noch bei 207 Prozent. Von der gesunkenen Solvabilitätsquote sind vor allem die Pensionskassen betroffen. Deren Quote lag im vergangenen Jahr bei gerade einmal 134 Prozent.
Die Versicherer werden von der Bafin in vier Kategorien eingeordnet, von A (gut) bis D (schlecht). In der Kategorie D des Bafin-Ratings befinden sich aktuell 11 der insgesamt 584 Versicherer. Die Bafin stuft die Versicherer inzwischen kritischer ein, als noch vor einigen Jahren. In den problematischen Kategorien C und D befinden sich insgesamt 28 Prozent der Versicherer. Bis 2008 waren dieser Kategorie 20 Prozent der Unternehmen zugeordnet.
BaFin prüft Risikomanagement der Versicherer
Jetzt will die Aufsichtsbehörde genau prüfen, ob die Versicherer die Anforderungen an ihr Risikomanagement umsetzen. Ein weiterer Prüfungsschwerpunkt ist die Integration in die vorhandenen Entscheidungsstrukturen der Versicherungsunternehmen. Außerdem will die Behörde die Aufsichtsgespräche mit den Vorstandsmitgliedern fortsetzen. Hintergrund der Gespräche sind Fragen zum Risikomanagement der Versicherer.
Im vergangenen Jahr führte die Bafin insgesamt 40 Prüfungen durch, eine davon bei einem Versicherer der Kategorie D. Bis 2011 lag die jährliche Rate noch bei mehr als 60 Prüfungen pro Jahr.