Rente im Ausland: Angenehmes Wetter und geringere Lebenshaltungskosten – das sind für viele Rentner die wichtigsten Gründe, ihren Lebensabend jenseits ihrer Heimat zu verbringen. Die Deutsche Rentenversicherung zahlt Renten inzwischen in über 150 Länder weltweit. Von den rund 20,5 Millionen Ruheständlern erhält mittlerweile jeder 15. sein Geld im Ausland.
Die Zahl der deutschen Rentenempfänger, die es nach dem Arbeitsleben in die Welt zieht, hat sich seit 1993 fast verdoppelt. Waren es damals noch rund 120.000 gesetzlich Versicherte, die eine Rente im Ausland erhielten, wuchs die Zahl stetig an auf 161.000 im Jahr 2003 und 220.000 im Jahr 2013. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Statistiken der Deutschen Rentenversicherung (DRV).
Mit jeweils rund 25.000 fanden besonders viele Rentner ihre neue Heimat in den USA und der Schweiz. Rund 22.000 Deutsche entschieden sich für Österreich. Danach folgt Spanien, zu dem die Urlaubsinsel Mallorca gehört, mit 19.000 deutschen Ruheständlern. Beliebt sind auch Frankreich, Kanada, Australien und die Niederlande, die sich auf den weiteren Rängen anschließen. Die meisten Rentner bleiben also in Europa, auch wenn Länder in Übersee immer beliebter werden.
Vor dem Auswandern Steuer- und Versicherungsbedingungen prüfen
EU-Bürger haben mit dem Recht auf Freizügigkeit die Möglichkeit, in einem anderen EU-Land zu arbeiten und zu leben. Die Leistungen der jeweiligen sozialen Sicherungssysteme sind grenzüberschreitend als Vertragsrenten gesichert. Das erleichtert es, für den Lebensabend eine neue Wahlheimat zu suchen.
Doch bei aller Auswanderungs-Euphorie: Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Ruhestand im Ausland zu genießen, sollte diesen Schritt gut planen und durchdenken. So werden die Renten auch im Ausland vom deutschen Fiskus besteuert. Dabei entfällt beispielsweise der in Deutschland geltende Steuerfreibetrag im Ausland. Zudem sind die Bedingungen für die Leistungen aus der Kranken- und Pflegeversicherung von Land zu Land verschieden.
Ehemalige Einwanderer werden wieder zu Auswanderern
Eine ganz andere und dabei viel größere Gruppe, die sich im Ausland über Zahlungen der Deutschen Rentenversicherung freut, sind Ausländer, die in Deutschland gearbeitet haben. Meist betrifft das Menschen, die in den Sechziger und Siebziger Jahren als junge Arbeiter in Deutschland angeworben wurden, und jetzt wieder in ihre Heimat zurückkehren.
So gehen heute 358.000 Vertragsrenten nach Italien. Vor zehn Jahren waren das noch 259.000 Renten. Auch 212.000 Spanier erhalten für die Zeit, in der sie in Deutschland gearbeitet haben, Altersrente (2003: 151.000). Gestiegen sind ebenfalls die Zahlungen nach Griechenland, in die Türkei, nach Kroatien und sogar nach Marokko und Südafrika. Insgesamt zahlt die DRV rund 1,7 Millionen Renten ins Ausland.