Generali: Der italienische Versicherer Generali muss seine Schulden senken und verkauft deshalb die Schweizer Privatbank BSI. Die auf besonders vermögende Kunden spezialisierte Tochter soll für rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken (1,24 Milliarden Euro) an die Investmentbank Banco BTG Pactual aus Brasilien gehen.
Der Verkauf soll nach Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden. 1,2 Milliarden Franken werden in bar bezahlt, der Rest in BTG-Aktien. Mehr als zwei Jahre hatte Generali-Chef Mario Greco laut Handelsblatt nach einem Käufer gesucht. Seit Mai liefen die exklusiven Verkaufsgespräche mit den Brasilianern. 16 Jahre lang war BSI damit im Besitz von Generali.
Generali erfüllt mit Verkauf Solvency-I-Regeln
Der Konzern hatte 1998 das defizitäre Bankhaus BSI für 1,9 Milliarden Franken gekauft. Dieser Preis war jetzt aber nicht zu erzielen, ein Geschäft mit Verlust. Dennoch senkt Generali mit dem Verkauf seine Schuldenlast und steigert zugleich sein operatives Ergebnis und den Gewinn.
Außerdem erreicht der Allianz-Rivale mit dem Verkauf sofort seine erst für 2015 angepeilte Kapitalquote nach den so genannten Solvency-1-Regeln und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant.
Beteiligungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro abgestoßen
Unter der Führung von Mario Greco, der seit August 2012 Generali-Konzernchef ist, wurden in den letzten Monaten bereits mehrere Randbeteiligungen verkauft. Der BSI-Deal komplettiere nun das Programm, so Greco. Insgesamt habe Generali sich von Beteiligungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro getrennt.
In Deutschland gehören mit Generali Deutschland die Unternehmen AachenerMünchner, Cosmos Direkt und Advocard zum italienischen Konzern. Generali Deutschland ist nach der Allianz der zweitgrößte Versicherer der Bundesrepublik.