Hausratversicherung: Weil elektrische Geräte immer teurer werden, mussten im letzten Jahr die Hausratversicherer auch deutlich mehr Geld pro einzelnen Blitz- und Überspannungsschaden ausgeben. Der Blitzinformationsdienst von Siemens verzeichnete im Juni 2013 in Deutschland knapp 600.000 Blitze, wohlgemerkt innerhalb eines Monats. Insgesamt blitzte es im vergangenen Jahr ungefähr 1,6 Millionen Mal.
Was genau die Versicherer bei Blitz- und Überspannungsschäden leisteten
Die Anzahl der durch Blitz- und Überspannungsschäden entstandenen und tatsächlich auch gemeldeten Schäden ist im letzten Jahr gegenüber 2012 um ungefähr 80.000 Schäden gesungen. Dies teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Was jedoch deutlich gestiegen ist, ist die Höhe der Schäden und damit die an die Haushalte gezahlten Summen. Der Grund dafür liegt an den hochwertigen elektronischen Geräten, die sich heute in vielen Haushalten befinden. Eine größere Anzahl Endgeräte verursachen im Schadenfall eben auch einen höheren Schaden.
Die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer regulierten im vergangenen Jahr in Deutschland 340.000 Blitz- und Überspannungsschäden. Dafür erhielten die Kunden insgesamt 280 Millionen Euro ausgezahlt. Im Durchschnitt waren dies 800 Euro je Einzelschaden, so viel wie noch nie. Vergleiche seit 2006 zeigen einen Anstieg der Versicherungsleistungen bei Blitz- und Überspannungsschäden um durchschnittlich 25 Prozent.
Unterschied zwischen Blitzschlag und Überspannungsschaden
Damit Verbraucher sich zukünftig besser schützen können, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Blitz- und Überspannungsschaden zu kennen. Ein Blitzschaden entsteht, wenn der Blitz direkt in eine Sache einschlägt. Da an jedem Haus ein Blitzableiter installiert sein muss, kann es zu einem direkten Blitzeinschlag also nicht kommen.
Bei Überspannungsschäden hingegen entlädt sich die Energie des Blitzes über die Strom- oder Telefonleitung. Dadurch kommt es zur Beschädigung aller angeschlossenen elektrischen Geräte. In Städten überwiegen Überspannungsschäden, das diese durch die Dichte der Bebauung und das weit verzweigte Leitungsnetz verursacht werden. Ob beide Leistungen versichert sind, muss dem jeweiligen Versicherungsvertrag entnommen werden.
Die richtigen Schutzmaßnahmen treffen
Mit einer Reihe an Maßnahmen lassen sich eventuelle Überspannungsschäden vielleicht nicht ganz vermeiden, jedoch deutlich abmildern. In einem Fachartikel stellte das c't Magazin bereits 1999 fest, dass ein bestimmter Prozentsatz der Schäden auf mangelhafte Installationen in Haushalten zurückzuführen sei.
Eine Überprüfung der Wohnungsinstallation, am besten durch einen Elektroinstallateur, ist also durchaus sinnvoll. Zur Sicherheit lässt sich eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) installieren. Die Geräte sind im Handel heute zu vernünftigen Preisen zu haben. Und wer ganz sicher gehen möchte, zieht beim Herannahen eines Gewitters eben alle Stecker.