Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) gab vergangene Woche Kennzahlen zum Lebensversicherungsgeschäft in 2013 heraus. Dabei verweist der GDV auf eine gesunkene Stornoquote von 3,32 Prozent, dies entspreche dem niedrigsten Stand seit 1993. Das Stornovolumen hingegen ist gestiegen, berichtet das Zweitmarktunternehmen Policen Direkt, davon profitiere der Zweitmarkt jedoch kaum. Durch das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) erhoffen sich Zweitmarktanbieter Wachstumsimpulse.
Der Wert stornierter Lebensversicherungen in 2013 beträgt 14,71 Milliarden Euro. Das entspricht einem erneuten Anstieg von 1,9 Prozent, der bereits der vierte in Folge ist, teilte Policen Direkt mit. Der GDV misst den vorzeitigen Abgang bezogen auf die Anzahl der Verträge und ermittelt eine Quote, das Stornovolumen umfasst die Höhe der vorzeitigen Auszahlungen.
Nach Angaben des Bundesverbandes Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) e.V. betrug das Ankaufsvolumen im vergangenen Jahr nahezu unverändert 200 Millionen Euro. Der Zweitmarkt konnte also kaum von dem gestiegenen Stornovolumen profitieren. Dies zeige deutlich die zu geringe Bekanntheit des Zweitmarkts als attraktivere Alternative zur Kündigung, so Policen Direkt.
LVRG verhilft Zweitmarkt zu Planungssicherheit
Reformbestandteile des LVRG, wie die Neuregelung der Beteiligung an den Bewertungsreserven oder die Erhöhung der Beteiligung an Risikoüberschüssen, gebe dem Zweitmarkt Hoffnung auf Wachstumsimpulse für die kommenden Jahre. Die Neuregelung verhelfe dem Zweitmarkt auch zu einer höheren Planungssicherheit und damit verbunden zur Möglichkeit, höhere Kaufpreisangebote zu erstellen. Dies sollte sich entsprechend positiv auf die Attraktivität des Zweitmarkts auswirken.
Dem Vorschlag des BVZL, nach dem Vorbild von Großbritannien eine gesetzliche Hinweispflicht auf den Zweitmarkt mit in das Reformgesetz aufzunehmen, ist der Gesetzgeber nicht gefolgt. „Damit wurde erneut die Chance auf eine verbraucherfreundlichere Neugestaltung der Lebensversicherung vertan, die sich neben der zu erwartenden Verringerung des Stornovolumens auch positiv auf die rückläufige Anzahl der Neuabschlüsse hätte auswirken können. Der Verkauf der Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt ist eine gute Alternative zur Kündigung, bei der Mehrerlöse von 3% - in Einzelfällen von bis zu 15% über Rückkaufswert erzielt werden können“, erklärt das Zweitmarktunternehmen Policen Direkt.
Die Policen werden zu dem Zweck angekauft, diese bis zur Endfälligkeit weiterzuführen. Dadurch bleibt den Versicherten auch nach Verkauf ein beitragsfreier Rest-Versicherungsschutz erhalten.