Versicherer Stuttgarter führt im Rahmen des neuen bAV-Produkts ein alternatives Vergütungsmodell für Makler ein. Die einmalige Vermittlungscourtage bei Abschluss des Vertrages fällt künftig niedriger aus. Dafür erhöht sich die laufende Courtage.
Kurz nach dem Beschluss des Lebensversicherungs-Reformgesetzes hatte bereits die Württembergische Lebensversicherung AG Konsequenzen angekündigt. Trotz Gewinnerwartung plane das Unternehmen vorerst keine Dividende mehr zu zahlen. „Durch die künftige Thesaurierung der Gewinne wird die Eigenkapitalbasis weiter gestärkt“, argumentiert die Württembergische in einer Information.
Offenbar reagiert die Stuttgarter Lebensversicherung AG auf das Lebensversicherungs-Reformgesetz (LVRG) und ändert das Vergütungsmodell für Makler. Dieses hebt die zeitliche Diskrepanz zwischen Vergütung und Beratungsaufwand auf. Die einmalige Vermittlungscourtage bei Abschluss des Vertrages fällt niedriger aus als bei anderen Tarifen. Die laufende Courtage hingegen ist höher. Sie wird ausgewogener auf die gesamte Laufzeit des Vertrages verteilt.
Vergütungsmodell gilt vorerst nur für neu eingeführtes bAV-Produkt der Stuttgarter
Zwar betrifft dies vorerst lediglich das kürzlich neu eingeführte bAV-Produkt, das Mitglieder des Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. (VDVM) seit Anfang Juni 2014 anbieten dürfen. Allerdings könnte es sich dabei auch um eine Art Test-Ballon für andere Produkte handeln. Immerhin wurde im Rahmen des LVRG auch die Senkung des Höchstzillmersatz von 40 auf 25 Promille beschlossen. Viele Experten gehen deshalb von einer Veränderung der Provisionsstruktur aus.
Bei den neuen bAV-Tarifen hat die veränderte Kalkulation speziell für den Kunden Vorteile. So fließt ab Vertragsbeginn deutlich mehr Geld in die Bildung des Vertragsguthabens als bei anderen Tarifen. Dadurch ergeben sich höhere Rückkaufswerte in den ersten Vertragsjahren. Musterberechnungen der neuen bAV-Tarife ergaben, dass die Rückkaufswerte in den ersten Vertragsjahren um mehr als 20 Prozent höher sind, als bei den Alttarifen.
„Damit werden wir den Ansprüchen der Kunden vor dem Hintergrund sich wandelnder Berufsbiografien noch besser gerecht: Immer mehr Arbeitnehmer sind im Laufe ihres Erwerbslebens für verschiedene Arbeitgeber tätig. bAV-Verträge werden dann von einem Betrieb auf den nächsten übertragen. Die Höhe der Übertragungswerte spielt somit für unsere Kunden eine entscheidende Rolle. Dieser Anforderung haben wir uns gestellt.“, erklärte Ralf Berndt, Vorstand Vertrieb und Marketing der Stuttgarter.