Die Commerzbank plant einen weiteren Abbau von Stellen. Dies soll im ersten Schritt die Finanzbuchhaltung betreffen. Rund 450 Mitarbeitern in Frankfurt, Duisburg und Berlin müssen demnach um den Verlust ihres Arbeitsplatzes bangen. Standard-Aufgaben, wie Buchhaltung will das Bankhaus künftig von Billig-Töchtern in Ostdeutschland oder Polen erledigen lassen.
Erst im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank das Projekt Strategie 2016 angeschoben. Bis 2016 sollten insgesamt rund 5.200 Stellen abgebaut werden. Ziel ist es, mit dem geplanten Stellenabbau wieder nachhaltig profitabel zu werden. Dabei wurden auch Stellen in der Führungsebene angegangen. So wurde weder vor Bereichsvorständen, noch vor Commerzbank-Vorständen halt gemacht.
Im Rahmen des Sparplans werden nun weitere Abteilungen durchleuchtet. „Die Führungsetage schaut sich alle Bereiche an, wo sie noch an der Kostenschraube drehen kann”, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.
Commerzbank hat bisher zu wenig gespart
Der Grund dafür ist simpel. So habe die Commerzbank bis dato im Marktvergleich "zu wenig Gebrauch" von Konsolidierungsprozessen gemacht, um standardisierbare Tätigkeiten "günstiger erledigen zu lassen", erklärte Personalvorstand Frank Annuscheit den Beschäftigten nun in einem Intranet-Gespräch. "Das werden wir uns auf Dauer nicht mehr leisten können.", ergänzte Annuscheit.
Im ersten Schritt soll nun die Auslagerung eines Teils der Finanzbuchhaltung angegangen werden. Via Verlagerungen innerhalb des Konzerns solle diese künftig an, deutlich günstigere, Tochterunternehmen in Ostdeutschland oder Polen ausgelagert werden, schreibt das Handelsblatt.
Stellenabbau könnte 450 Angestellte treffen
Rund 450 Mitarbeitern in Frankfurt, Duisburg und Berlin müssen jetzt um ihren Job bangen. Dabei geht es prinzipiell darum standardisierte Aufgaben in Zukunft billiger erledigen zu lassen. An dieser Stelle hätten andere Bankhäuser bereits deutlich eher die Zügel angezogen, so der Vorstand. Die Umsetzung der Maßnahmen könnten Mitte September dem Aufsichtsrat vorgestellt werden, erklärten zwei Insider gegenüber dem Handelsblatt.
"Wir werden dahin kommen müssen, Kostendisziplin als dauernde Management-Aufgabe zu betrachten", erklärte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Frank Annuscheit in einem Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. Insbesondere das Privatkundengeschäft soll künftig wirtschaftlicher arbeiten.
Auch die Gewerkschaft Verdi rechnet mit weiteren Einsparungen. So heißt es auf einem Flugblatt der Verdi-Arbeitnehmervertreter, das auf einer Betriebsversammlung verteilt wurde: „Das Projekt 'Strategie 2016' ist noch nicht beendet, und schon stehen weitere drastische Sparmaßnahmen an”.