Pflegeversicherung - Die zweite Stufe der Beitragserhöhung in der Pflegeversicherung, im Rahmen der Pflegereform, wird nicht vor 2017 kommen. Das erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Das sind gute Nachrichten für Beitragszahler – leicht angehoben wird der Pflegebeitrag zum kommenden Jahr dennoch.
Laut Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) muss zunächst der Pflegebedürftigkeitsbegriff neu definiert und umgesetzt werden. Der Gesundheitsminister sagte der Bild am Sonntag: "Bis dies in den Pflegeeinrichtungen endgültig greift, dauert es auch nach Expertenmeinung bis 2017."
Beitrag zur Pflegeversicherung steigt 2015 um 0,3 Prozent
Die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen nächstes Jahr dennoch. Ab 01.01.2015 tritt die erste Stufe der Pflege-Reform in Kraft. Die bereits lange geplante Erhöhung des Beitrages ist laut Gröhe eine gute Basis für künftige Aufgaben. "Schon zum 1. Januar 2015 erhöhen wir die Leistungen um insgesamt 2,4 Milliarden Euro pro Jahr." Doch Kinderlose sollen nicht zusätzlich belastet werden. "Kinderlose zahlen heute schon einen höheren Beitrag", so der Minister. In dieser Legislaturperiode werde es daher keine Anhebung des Beitrages für Kinderlose geben.
Ab 01.01.2015 müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann eine Beitragssteigerung um 0,3 Prozentpunkte hinnehmen. Insgesamt zahlen sie dann pro Jahr 3,6 Milliarden Euro mehr und sollen so die geplanten Verbesserungen mitfinanzieren. Ein Teil davon, 1,4 Milliarden Euro, gehen in die ambulante Pflege.
Pflegereform bringt verbesserte Leistungen für Pflegebedürftige
Rund eine Milliarde ist für die Verbesserung der Arbeitssituation in den Pflegeeinrichtungen angedacht. In einen Vorsorgefonds zur Abmilderung zukünftiger Beitragslasten kommen 1,2 Milliarden Euro.
Die rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen erhalten ab 2015 verbesserte Leistungen von durchschnittlich 1000 Euro pro Person. Mit der zweiten Stufe der Pflege-Reform kommen dann 2017 noch einmal 2,4 Milliarden Euro an Leistungen dazu. Laut Gesundheitsminister Gröhe „..stehen dann pro Jahr fast 5 Milliarden Euro zusätzlich für die Pflege zur Verfügung".