Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Damit reagiert EZB-Präsident Mario Draghi auf die sehr niedrige Inflation. Erst im Juni war der Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt worden. Der Einlagesatz wurde auf minus 0,2 Prozent gesenkt.
Die Inflation im Euroraum liegt seit langem deutlich unterhalb der Zielmarke der Europäische Zentralbank von knapp unter zwei Prozent. Im Frühjahr stagnierte zudem die Wirtschaftsleistung der Länder in der Eurozone. Im August sank daraufhin die Inflation im Euroraum auf 0,3 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2009. Grund dafür waren sinkende Energiepreise.
EZB senkt Leitzins von 0,15 Prozent auf 0,05 Prozent
Grund genug, um für EZB-Präsident Mario Draghi weiter an der Schraube Leitzins zu drehen. Bereits im Juni war der Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt worden. Nun senkt die EZB im Kampf gegen eine drohende Deflation den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent.
Damit will die EZB die Wirtschaft wieder ankurbeln. Denn niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und Investitionen. Das lässt die Preise eher steigen.
Geringe Inflation schürt Sorgen vor einer Deflation
Die geringe Inflation schürt aktuell Sorgen vor einer Deflation. Einhergehend damit auch mit einem Preissturz in allen Warengruppen. Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen und Anschaffungen in der Erwartung weiter sinkender Preise hinauszögern.
Eine detaillierte Begründung für die Senkung des Leitzinses will EZB-Präsident Mario Draghi am Nachmittag vor der Presse erläutern. Der Einlagesatz wurde minus 0,1 Prozent auf minus 0,2 Prozent gesenkt.