IMD II, PRIBs oder MiFID II - angesichts dieser Regulierungsinitiativen und Vermittlerrichtlinien könnte das Jahr 2015 für viele Makler ein Jahr der Umstellung werden. Davon ist Tanja Höllger, Geschäftsführende Gesellschafterin von HEUTE UND MORGEN, überzeugt.
In einer repräsentativen Studie hat das Marktforschungs- und Beratungsinstitut HEUTE UND MORGEN gemeinsam mit der V.E.R.S. Leipzig Gmbh 200 Makler befragt. Fast drei Viertel (72 %) der Makler fühlen sich laut der Studie nicht ausreichend auf die Neuerungen vorbereitet. Auch weitere Ergebnisse der Studie seien besorgniserregend.
Vermittlerrichtlinien werden zum "Regulierungsdschungel"
Im Interview mit Jörg Birkelbach von Finanzplaner TV bezeichnete Tanja Höllger, Geschäftsführende Gesellschafterin von HEUTE UND MORGEN, die hohe Anzahl an zukünftigen Veränderungen für Makler und Vermittler als „Regulierungsdschungel“.
Jeder zweite Makler bewerte seine Kenntnis von IMD II als mittelmäßig bis schlecht. Das seien für eine telefonisch durchgeführte Umfrage bemerkenswerte Ergebnisse und zeuge von einer gewissen Verzweiflung.
„Aktuell könnten in Brüssel die Weichen gestellt werden und dann sind es bis 2015 nur noch wenige Monate“, sagte Höllger. Die verbleibende Zeit sollte also zur intensiven Vorbereitung genutzt werden. Eine entscheidende Rolle müsse dabei der Weiterbildungsmarkt spielen.
Weiterbildung: Hoher Bedarf bei Rechts- und Haftungsfragen
„Es besteht hoher Schulungsbedarf vor allem in Rechts- und Haftungsfragen, aber auch im produkt- und spartenbezogenen Bereich“, sagte Höllger. Erstere sollten laut der Studie von den Maklerpools bedient werden, zweitere eher von den Versicherern. „Allerdings schneiden die aktuellen Angebote in der Bewertung der Makler nicht allzu gut ab.“
Da die Makler durch die Weiterbildungen immer weniger Zeit für ihre eigentliche Arbeit hätten, seien Webinare und Schulungsvideos momentan die bevorzugte Art der Wissensaneignung.
Das Unwissen sei zwar groß, aber die Bereitschaft zur Weiterbildung ebenfalls hoch. Daher seien laut Tanja Höllger vor allem die Maklerpools gefragt, die sich gerade jetzt in der Notlage bei den Maklern optimal positionieren könnten. „Die Bildungsträger sollten sich besser in die Situation der Makler hineinversetzen und so bald wie möglich eine bedarfsgerechte Weiterbildungsoffensive starten.“