Rente - Sichere Renten zu gewährleisten, stellt aus Sicht der Bundesbürger derzeit Deutschlands größte Herausforderung für die nächsten 10 Jahre dar. Für die Altersvorsorge setzt man in Westdeutschland noch stark auf das Eigenheim, Ostdeutsche finden es wichtig, dass beide Partner berufstätig sind. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung „Generation Mitte“.
25 Jahre nach dem Mauerfall sind sich Ost- und Westdeutsche weitestgehend einig, welche gesellschaftlichen Herausforderungen es in den kommenden zehn Jahren anzugehen gilt: An der Spitze der zu lösenden Aufgaben sehen vier von fünf Befragten die Sicherung der Renten, zeigt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), bei welcher vom 1. bis 20. August 2014 insgesamt 1.245 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt wurden.
Altersvorsorge - Arbeit oder Eigenheim
Wohneigentum ist nur für 44 Prozent der Ostdeutschen eine Sicherheit für die Altersvorsorge, unter Westdeutschen Befragten bezeichnen allerdings 66 Prozent das Eigenheim als wichtigsten Baustein der Altersvorsorge. Dass beide Partner berufstätig sein sollten, um vorzusorgen, ist den Ostdeutschen wichtiger. Sie können es sich auch eher vorstellen, im Ruhestand noch etwas dazu zu verdienen.
Die finanzielle Lage im Alter schätzen Ost- und Westdeutsche unterschiedlich ein. Deutlich besorgter sind die Ostdeutschen hinsichtlich ihrer finanziellen und beruflichen Zukunft, die Furcht vor wachsendem Stress, Arbeitslosigkeit und Altersarmut ist stärker ausgeprägt als im Westen. Bundesweit einig ist man sich, dass man schon früh mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beginnen muss.
Bei Frauen aus Westdeutschland sind Rentenansprüche meist zu gering
Die Sorge vor Altersarmut ist berechtigt: Über 499.000 Menschen, die über 65 Jahre alt sind, bezogen 2013 laut Statistischem Bundesamt Grundsicherung im Alter. Das sind 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch nie zuvor waren so viele ältere Menschen auf die Unterstützung durch den Staat angewiesen, urteilt der GDV.
Vor allem westdeutsche Frauen haben oftmals nicht genügend Rentenansprüche um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Von 1000 Frauen in Westdeutschland beziehen 36 die Grundsicherung, im Osten sind es nur 22. Historisch bedingt erhielten Frauen ist Ostdeutschland eine höhere Rente, westdeutsche Rentnerinnen haben sich bei der Altersvorsorge häufiger auf ihre Männer verlassen. Auch derzeit hinken Frauen in der Altersvorsorge hinterher, bestätigt die Allenbach-Studie.
Neben der Auskömmlichkeit im Alter ist Ost- wie Westdeutschen wichtig, dass eine sichere und bezahlbare Energieversorgung vorhanden ist. Doch anschließend gehen die Meinungen auseinander - wohl auch dahingehend, wie Deutschland die finanzielle und demografische Herausforderungen meistern könnte: Während man im Westen eher fordert, die Staatsverschuldung einzudämmen, die Schuldenkrise zu bewältigen und die Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge zu fördern setzt man im Osten auf ein verbessertes Bildungssystem, will die Kinderbetreuung ausbauen möchte, dass etwas für innere Sicherheit getan wird.