Die gesetzlichen Krankenkassen machen Minusgeschäft: Im vergangenen Jahr hatten die Kassen in den ersten drei Quartalen noch 1,5 Milliarden Euro Überschüsse erwirtschaftet, bis September 2014 verzeichneten sie jedoch ein Defizit von 740 Millionen Euro.
Von den insgesamt 131 Krankenkassen erwirtschafteten nur die allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft bisher Überschüsse von 350 und 118 Millionen Euro, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Samstag unter Berufung auf Angaben der Krankenkassen.
Ersatzkassen mit größtem Defizit
Die größten Verluste gibt es bei den Ersatzkassen, also Barmer GEK, DAK-Gesundheit, Hanseatische Krankenkasse, hkk, Kaufmännische Krankenkasse sowie Techniker Krankenkasse: Insgesamt 830 Millionen Euro Defizit verzeichneten sie bis September 2014. Die Innungskassen (IKK) sind bisher mit 118 Millionen Euro im Minus, die Betriebskrankenkassen (BKK) wiesen 257 Millionen Euro minus aus.
Finanzmittel aus dem Gesundheitsfonds zu gering
Die Reserven der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds lagen nach den ersten drei Quartalen 2013 bei rund 27,6 Milliarden Euro, zum Jahresende waren es 30,3 Milliarden. Aufgrund der guten Finanzlage reduzierte der Bund seine Zuschüsse für die GKV vorübergehend. Neben den Änderungen im Finanzausgleich werden steigende Gesundheitskosten als Ursache für das Minusgeschäft genannt. Die Kassen zehren von den Gewinnen, die sie in den letzten 5 Jahren erwirtschaften konnten.