Die Allianz Versicherung macht mehr als die Hälfte des Neugeschäfts in der Altersvorsorge mit Lebensversicherungen ohne den früher üblichen Garantiezins, verkündet der Vorstandsvorsitzende Markus Rieß. Bei den Verträgen, die die Allianz seit Mitte 2013 im Angebot hat, wird der Erhalt der eingezahlten Beiträge sowie eine lebenslange Mindestrente garantiert. Bessert sich die Lage an den Kapitalmärkten, kann der Versicherte im Gegenzug mit höheren Gewinnen rechnen.
100.000 Verträge dieser neuen Lebensversicherungen hat die Allianz in den letzten anderthalb Jahren verkauft und die eigenen Erwartungen „weit übertroffen“, wie Rieß sagt. Der Absatz und die Entwicklung des neuen Produktes stand im Fokus der gesamten Versicherungsbranche. Denn Altverträge der klassischen Lebensversicherung mit bis zu vier Prozent Garantiezins auf den Sparanteil bringen die Versicherer immer mehr unter Druck, diese Beträge zu erwirtschaften.
2014 Rekordumsatz für Allianz
Bei der Vorstellung der Jahresbilanz von 2014 hat Allianz Chef Rieß einen Umsatzrekord von 32,1 Milliarden Euro verkündet. Das ist ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Gewinn steigerte die Allianz um 27 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Sparte Lebensversicherung brachte mit rund 19 Milliarden Euro den höchsten Umsatz. Überdurchschnittlich ist hier auch das Umsatzplus von 11,8 Prozent.
Bei der Kfz-Versicherung gelang der Allianz eine Umsatzsteigerung von 4,2 Prozent. Besonderes Augenmerk richtet Rieß auf die Digitalisierungsoffensive in der Autoversicherung „Allianz now“ . Den Anfang machte Ende September „MeinAuto digital+“, das sich bis zum Jahresende 37.000 Mal verkaufte. Das Produkt ist online und beim Allianz Vertreter zum gleichen Preis erhältlich. In den nächsten drei Jahren will die Allianz mindestens 180 Millionen Euro in den „Multi-Offer-Ansatz“ investieren und Vertreter- und Onlinevertrieb stärker vernetzen.
Einen Umsatzrückgang verzeichnet die Allianz in den Sparten Krankenversicherung (-0,6 Prozent) und Bankgeschäft (-6,5 Prozent). Bei der Schaden- und Unfallversicherung konnte der Umsatz um 2,9 Prozent auf 9,5 Milliarden gesteigert werden.