Berufsunfähigkeit und Verlust des Einkommens durch die eigene fehlende Arbeitskraft ist ein Risiko, dass grundsätzlich der Mehrheit der Bevölkerung bewusst ist. Dennoch plant kaum jemand demnächst den Abschluss einer BU-Versicherung. Anbieter wie Allianz, Axa oder Generali haben Nachholebedarf in Sachen Pflegeabsicherung und Informationen via Internet. Vermittler sollen die Beitragspolitik stärker kommunzieren.
Das Risiko einer Berufsunfähigkeit abzusichern, finden 78 Prozent der Deutschen vernünftig. Jeder Fünfte fürchtet die Einkommenseinbuße und finanziellen Folgen, die damit einhergehen. Und trotzdem planen nur 6 Prozent der Bundesbürger in den nächsten 12 Monaten einen Vertragsabschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Das zeigt die Studie „Strategiefeld Berufsunfähikgeitsversicherung“ des Marktforschers YouGov, für die 1.494 Personen vom 31.01.-17.02.2015 befragt wurden.
In den Bereichen Bekanntheit, Relevant Set und First-Choice wurden zudem die Anbieter AachenMünchener, Allianz, ALTE Leipziger, ARAG, asstel, AXA, Baden-Badener, Basler, Continentale, CosmosDirekt, Debeka, DEVK, ERGO, ERGO Direkt, Europa, Generali, Gothaer, Hannoversche, HDI, Helvetia, HUK-COBURG, HUK24, Janitos, LVM, Neue Leben, Nürnberger, Provinzial, R+V, SIGNAL IDUNA, SV Sparkassen-Versicherung, SDK Süddeutsche, Versicherungskammer Bayern, VGH, WGV, Württembergische und Zurich unter die Lupe genommen.
Vermittler sollten Beitragspolitik der BU-Versicherer kommunizieren
Ein schwerwiegender Grund, warum bisher viele mit einer Absicherung warten, ist der Preis. So sollten laut Studie Versicherer ihre Beitragspolitik überdenken: Für ein Drittel (32 Prozent) der Befragten ist eine BU zu teuer. Vermittler haben die Aufgabe, die Beitragspolitik stärker zu kommunizieren: In den letzten Jahren sind die Tarife viel günstiger geworden, so YouGov.
„Der Kopf sagt ja, die rationale Einsicht ist vorhanden, aber das Herz bleibt kalt. Ohne ein emotionales Begreifen, ohne das Erleben einer persönlichen Relevanz eines Berufsunfähigkeitsfalls, bleibt die Handlungsbereitschaft aus“, weiß Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov. „Hierdurch werden die Leistungen der Versicherung nicht wertgeschätzt und die Preiswahrnehmung steigt extrem an.“
BU-Versicherer haben Nachholebedarf bei Pflege und Kommunikation
Den Bundesbürgern ist auch bewusst, dass Pflegebedürftigkeit immer mehr zum Thema für sie wird. Daher gibt es den Wunsch, eine Absicherung gegen das Pflegerisiko in die Tarife der Berufsunfähigkeitsversicherung einzubauen. 38 Prozent der Abschlussinteressierten wünschen sich in erste Linie diese Absicherung im Pflegefall.
Geschäftspotential liegt für Versicherer maßgeblich in der Kommunikation. Eine gezielte Maßnahmen der Anbieter wäre, die Kontaktpunkte mit den Verbrauchern zu erhöhen. Denn Abschlussinteressierte informieren sich neben Bekannten und Verwandten (34 Prozent) im Internet: Etwa jeder dritte surft im World Wide Web, nutzt Versicherungsvergleichsseiten, Bewertungsportale oder die Homepage einer Versicherungsgesellschaft. Versicherer sollten deshalb an diesen Schnittstellen Präsenz zeigen und die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt schaffen.