Lottoladen überfallen, verwüstet, alle Zigaretten weg - und die Versicherung springt ab: Nachdem dreimal in einer Lottofiliale in Nürnberg Südstadt eingebrochen wurde, gab die Versicherung der Besitzerin bekannt, dass das jetzt reiche. Die Versicherung wurde gekündigt, der Laden sei zu riskant.
Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte die Frau, dass die ersten beiden Einbrüche in ihrem Laden von professionellen Banden durchgeführt worden wären, die besonders ein Auge auf die Zigaretten geworfen hatten. Die Teilnehmer des jüngsten Einbruchs in ihrem Laden hätten es aber nicht auf Wertgegenstände sondern auf die totale Verwüstung abgesehen.
Nun verweist die Versicherung darauf, dass die Einbrüche möglicherweise eine Folge mangelnder Sicherheitsvorkehrungen wären und dass die Aufrechterhaltung des Versicherungsvertrages nach einer gewissen Zahl von Einbrüchen für die Risikogemeinschaft nicht mehr tragbar sei.
Für professionelle Banden ist kein Zaun zu hoch - für zerstörungswütige Barbaren keine Scheibe zu dick. Was also kann die Ladeninhaberin für das, was ihr widerfahren ist? Nichts.
Renaissance des Einbruchs
Laut Angaben der Polizei Mittelfranken sind Einbrüche schließlich an der Tagesordnung und in einem anderen Lottoladen nur zweihundert Meter weiter die Allersberger Straße runter wurde ebenfalls drei mal hintereinander eingebrochen. Und zwar innerhalb von zehn Tagen.
Einbruchszahlen steigen in fast allen Bundesländern, nur in Bremen ging die Zahl leicht zurück. Spitzenreiter der Einbruchszahlen ist Baden Würtemberg, hier gab es im Jahr 2013 einen Wert von 11300 Einbrüchen, das waren dreißig Prozent mehr als noch im Vorjahr. "Zunehmend werden überregional und arbeitsteilig vorgehende mobile Intensivtäter und Banden als Tatverdächtige ermittelt", berichtet etwa das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt in rp-online. Das Argument "nicht ausreichend gesichert" ist damit nicht haltbar.