Verkehrsunfälle, Behandlungsfehler & Straftaten sind die größten Ängste der Deutschen

Quelle: werner22brigitte at pixabay

Roland Rechtsreport 2015 - Deutsche haben die größte Angst vor Verkehrsunfällen, Behandlungsfehlern und Straftaten. So fürchten sich unter anderem 60 Prozent vor den rechtlichen Konsequenzen eines Verkehrsunfalls. Auch das Thema Mobbing bekümmert die Studienteilnehmer zunehmend. Allerdings schwankt diese Angst abhängig vom Alter der Befragten sehr stark.

Jede Zeit hat ihre Krankheiten. Gegenwärtig kranken viele Menschen an Depressionen, Burn-Out und Angsterscheinungen. Angst ist in Deutschland ein verbreitetes Syndrom. Der Roland Rechtsreport 2015 hat die größten Sorgen der Deutschen zusammen getragen.

60 Prozent der Deutschen fürchten sich vor den rechtlichen Konsequenzen eines Verkehrsunfalls, 54 Prozent haben Angst, Opfer eines ärztlichen Behandlungsfehlers zu werden und 46 Prozent machen sich Sorgen, in die Fänge eines Straftäters zu geraten. Mit zunehmendem Alter modifizieren sich aber auch die rechtlichen Ängste. Außerdem leiden Frauen und Männer an unterschiedlichen juristische Sorgen.

Junge Leute gruseln sich, anders als ältere, viel eher bei dem Gedanken, beim Abschluss von Verträgen in rechtliche Probleme verwickelt zu werden. Ganze 26 Prozent der 16- bis 29-Jährigen nehmen diesen Punkt als mögliches Risiko wahr, bei den Befragten über 60 Jahren waren es gerade einmal elf Prozent.

Mobbing, ärztliche Behandlungsfehler, Verbrechen

Auch das Thema Mobbing bekümmert die Studienteilnehmer, die jünger als 30 Jahre alt sind, mit 21 Prozent relativ stark. Die Angst vor Mobbing im Seniorenheim ist dagegen relativ gering, nur fünf Prozent der Befragten im Greisenalter gab an, dieses Problem als rechtliches Risiko einzustufen.

Sehr viel häufiger ist in dieser Altersgruppe allerdings die Befürchtung, Opfer eines ärztlichen Behandlungsfehler zu werden: immerhin 66 Prozent der Senioren fürchten ein Ereignis dieser Art. Bei den Befragten 16- bis 29-Jährigen sind es im Vergleich nur 38 Prozent.

Abweichende Bedenken gibt es nicht nur zwischen verschiedenen Altersgruppen. Auch Frauen und Männern haben unterschiedliche Befürchtungen. Besonders treten diese Unterschiede bei den Themen Behandlungsfehler und Straftaten zu Tage. So vertrauen 59 Prozent der Frauen ihrem Arzt nur bedingt, und gut die Hälfte der Frauen (51 Prozent) bekundete ihre Angst davor, Opfer einer Straftat zu werden. Bei den Männern hingegen liegen die Werte bei nur 49 respektive 40 Prozent.

Aber auch die Männer gaben solide Ängste zu Protokoll. Knapp jeder dritte Mann (31 Prozent) befürchtet demnach, wegen einer Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr zur Verantwortung gezogen zu werden. Bei den Frauen fürchtet dies nur jede fünfte (20 Prozent).

Leben ist immer lebensgefährlich

Rechtliche Risiken lauern im Alltag an jeder Ecke – ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder beim Abschluss von Verträgen, so schreibt es der Roland Report und will damit wohl die Wahrnehmung eines Großteils der Deutschen widerspiegeln. Doch so gefährlich wie von den Deutschen wahrgenommen, ist das Leben statistisch gesehen gar nicht. Dazu reicht ein Blick auf die Webseite des statistischen Bundesamtes. Während Roland also von einem "Bewusstsein der Gefahren" spricht, wäre "Diffuse Angst" wohl zutreffender.

Bei der aktuellen Studie wurden außerdem die rechtlichen Sorgen der Deutschen und ihre Einstellung zu bundesweiten Volksabstimmungen erfragt. Angst vor Verkehrsunfällen, Behandlungsfehlern und Straftaten sind hierbei auf dem ersten Platz der Rangliste düsterer Gedanken angekommen.






Quelle: Roland Rechtsreport 2015, men´s health