Der Bestand an Riester-Renten stieg im Vorjahr insgesamt um 294.000 auf fast 16,2 Millionen. Während die Ausführungswege über Versicherungen, Banksparpläne und Investmentfonds nur leicht wachsen, verzeichnet der Bestand an Eigenheimrenten, wie der „Wohn-Riester“ offiziell heißt, einen kräftigen Anstieg. Insgesamt hat die Riester-Rente mit einem Kündigungsproblem zu kämpfen.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Riester-Renten von 15,9 Millionen auf 16,2 Millionen Verträge. Insgesamt konnte ein Zuwachs von 294.000 Verträgen verzeichnet werden. Den größten Sprung machte dabei die Eigenheimrente. Im Jahr 2014 stieg hier die Zahl der Verträge um 223.000 auf rund 1,4 Millionen an.
Wohn-Riester legt deutlich zu
Ein Plus von 47.000 auf knapp 3,1 Millionen war bei Investmentfondsverträgen zu verzeichnen. Riestergeförderte Banksparverträge legten im Bestand um 8.000 auf 814.000 zu.
Die Zahl der Versicherungsverträge erhöhte sich um 17.000 auf rund 10,9 Millionen. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervor. Laut GDV-Statistik wurden im vergangenen Jahr allerdings rund 463.700 neue Riester-Versicherungsverträge abgeschlossen.
Riester-Rente: Kündigung mit Verlustrisiko
Folglich müsste der Bestand an Altverträgen im Bereich Versicherung um 446.700 gesunken sein. Ein Teil davon fällt auf Wechsler zurück, die von der Versicherungsvariante zu Banksparplänen, Investmentfonds oder Eigenheimrenten gewechselt ist.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden viele dieser Verträge jedoch gekündigt. Doch dies ist für Kunden die schlechteste Option. Schließlich widerspricht dieser Schritt dem Grundgedanken einer Vorsorge für das hohe Alter und gilt daher als sogenannte schädliche Verwendung. Einhergehend damit sind Kunden verpflichtet, alle Zulagen und Steuervergünstigen zurückzuzahlen. Das kann insbesondere in den ersten Vertragsjahren zum Minusgeschäft werden. Alternativ sollte in diesen Fällen über eine Beitragsfreistellung nachgedacht werden.