Versicherungsbetrug im großen Stil betrieb eine gelernte Sozialarbeiterin. Seit 2003 fälschte die Frau Arztrechnungen und reichte sie bei ihrer privaten Krankenversicherung ein. Der Versicherungsschaden summiert sich auf knapp eine halbe Million Euro.
Seit 2003 hat eine Frau ihre Krankenversicherung mit gefälschten Arztrechnungen betrogen. Knapp eine halbe Million Euro Schaden entstand durch die über 200 gefälschten Rechnungen. Nun steht die gelernte Sozialarbeiterin vor Gericht. Zur Anklage gebracht wurden dabei nur die Fälle der letzten fünf Jahre. Das waren allein über 200 gefälschte Rechnungen. Die früheren Fälle sind bereits verjährt. Nun muss sich die 47-Jähhirge vor dem Schöffengericht in Friedheim verantworten.
Versicherungsbetrug - Vom Krankenversicherer kam nie eine Rückfrage
201 Mal ist nichts passiert, beim 202. Mal flog sei auf. Der Staatsanwalt brauchte 38 Minuten zur Verlesung der Anklage. Im Anklagezeitraum 2009 bis 2014 kassierte die Frau aus Reichelsheim so 278.000 Euro. Vor Gericht erzählte sie, dass sie nach ihrer Tätigkeit als Sozialarbeiterin zu einer Bank wechselte und Vorstandsassistentin wurde. Sie habe gut verdient, wollte aber ihre Familie finanziell unterstützen und begann damit, Arztrechnungen zu fälschen. Mit ihrem Lebensgefährten hat sie ein Kind bekommen und ihre Berufstätigkeit aufgegeben. Die Fälschungen gingen weiter.
Der Verteidiger der Angeklagten, Dietmar Kleiner, warf ein, dass von der Versicherung nie eine Rückfrage kam. Einige der Ärzte, von denen die angeblichen Rechnungen stammten, waren längst verstorben oder praktizierten nicht mehr. Mit der Versicherung wurde inzwischen ein Vergleich geschlossen. 284.000 Euro wird die Angeklagte in zwei Raten an die Versicherung zurückzahlen. Die erste Rate von 150.000 Euro hat der bis zur Anklage ahnungslose Lebensgefährte der Angeklagten bereits beglichen.